Rezension

Die Kunst und ein Traktor

Prost, auf die Künstler -

Prost, auf die Künstler
von Friedrich Kalpenstein

Bewertet mit 5 Sternen

Tischler und Fink müssen den Mord am Stammtischbruder Karl Hinterleitner aufklären, der tot in seiner Garage neben seinem Traktor aufgefunden wurde. Vergiftet durch die Abgase des laufenden Motors, das Scheunentor wurde abgedichtet. Zeugen sagen aus, daß Hinterleitner mit seinem Traktor ein paar Tage zuvor auf einem Oldtimertreffen war und dort in eine Auseinandersetzung verwickelt war. Sein Traktor war ein seltenes Stück und es gab mehrere Kaufinteressenten. Doch bei der Untersuchung des Hauses entdecken Tischler und Fink einige sehr wertvolle Gemälde und deren Fälschungen. Hinterleitner hatte wohl versteckte Talente - ob die ihm dies das Leben gekostet haben?

"Prost, auf die Künstler" ist der neueste Fall für das Ermittlerduo Tischler und Fink. Friedrich Kalpenstein zieht auch hier wieder alle Register seines Könnens. Er hat einen spannenden Fall geschaffen, der zum Mitermitteln reizt. Immer wieder erhält man neue Erkenntnisse und wird vom weiteren Geschehen überrascht. Tischler und Fink müssen hier wirklich in alle Richtungen ermitteln und so manches Hindernis überwinden. So landen sie auch mal gern mit ungeeignetem Schuhwerk buchstäblich im Mist. Fink ist wie immer sehr hilfsbereit und sorgt mit seiner unbedarften Tolpatschigkeit wieder für einige Lacher. Diesmal bekommt auch seine Mutter eine größere Rolle, die mit ihrer Geburtstagsplanung ebenfalls für humorvolle Szenen sorgt. Wer mir hier diesmal etwas zu kurz kam, ist Resi. Aber natürlich kann sie nicht ständig bei Tischler sein, sie hat ja noch ihren Förster Ferstl, dem ich sein neues Glück von Herzen gönne. Überhaupt sind mir die Brunngrieser wirklich sehr ans Herz gewachsen. Sie sind allesamt auf ihre Art liebenswert und gehören einfach dazu. Alle zusammen sorgen dafür, daß es in Brunngries niemals langweilig wird. Jeder hat seinen Platz in der Gemeinschaft und kocht sein unterhaltsames Süppchen. Manche im wahrsten Sinn des Wortes. Friedrich Kalpenstein schreibt auch hier wieder einfach herrlich locker und bildhaft. Man hat richtig das Gefühl, Mitglied der Gemeinschaft zu sein und im "Krauses" mit am Tisch zu sitzen. Die Tischler und Fink - Krimis sind einfach ein Genuß - ich hoffe wirklich sehr, daß diese Serie noch lange bestehen wird!