Rezension

Die Seiten fliegen trotz kleiner Schwächen nur so dahin

Watersong - Wiegenlied - Amanda Hocking

Watersong - Wiegenlied
von Amanda Hocking

Lesen sollte man diesen Teil auf jeden Fall, wenn man die Reihe schon begonnen hat und mit dem ersten Teil, dessen Schreibstil und Handlung gut klar kam, denn auch wenn sie zu Beginn handlungsmäßig nicht all zu viel zu versprechen scheint, erfährt man das Ein oder Andere, was relevant für das große Finale sein könnte.

Harper erwachte, als die Sonne gerade aufging, und blinzelte in das matte orangefarbene Licht, das durch ihre Vorhänge strömte." (Erster Satz)
Seit Gemma verschwunden ist, kommt Harper um vor Sorge. Sie fühlt sich verantwortlich für Gemma's Entscheidung und es beginnt eine Phase von Recherchieren, Suchen und Fakten zusammentragen. Zusammen mit Alex
stößt sie dann auf das Geheimnis der drei Mädchen Penn, Lexi und Thea. Aber nicht mal vor Sirenen schreckt Harper zurück und nimmt sich vor herauszufinden, wie man diese tötet. Dabei weiß sie aber nicht, dass dann auch Gemma nicht mehr lange zu leben hätte. Der Fluch kann schließlich nicht gebrochen werden..

Meinung:
Schon zu Beginn des Buches schein Gemma sich total verändert zu haben, aber sie ist nicht so kaltblütig, wie die anderen Sirenen scheinen, wohl eher verbietet sie sich jede Freude, um so ihr reines Gewissen zu behalten. Natürlich weiß sie, dass sie das nicht ewig tun kann, aber ich bewundere sie sehr für ihren Willen, das Richtige tun zu wollen, obwohl das Leben als Sirene so einige Vorteile und so viel Neues bietet, dass sogar ich die Neugier kaum unterdrücken konnte.
Die Sturheit liegt wohl in der Familie, denn auch Auch Harper verbietet sich jede Freude im Kampf um ihre Schwester. Eins ist sicher, sie werden nicht ruhen, bis sie ihr Ziel erreicht haben, was sie wiederum sehr menschlich, aber auch überaus sympathisch macht.
Aber ist nicht nur die unendlich scheinende Geschwisterliebe der beiden, die das Buch bestimmt, sondern auch Daniel, dessen Charakter in diesem Teil sehr prägnant ist. Außerdem macht auch er einen ganz anderen Eindruck als es im ersten Teil der Fall war. Nun wirkt er nicht nur mutig, sondern auch bestimmt, respektvoll und beschützerisch, vor allem wenn es um Harper geht.
Auch die anderen Sirenen und ihre Charakter kommen um einiges stärker raus, als es im ersten Teil der Fall war, so lernt man sie noch näher kennen und erfährt die eine oder andere Überraschung.
Trotz der sehr ansprechenden Charaktere gibt es in der Geschichte noch einige Handlungen, die sich unnötig in die Längen ziehen. So waren es nur Kleinigkeiten, die die ersten Tage der Story unterschieden. Dennoch konnte man wieder sehr schnell in die Geschichte finden, da sie zu einem sehr gelungenen Übergang auch einige Wiederholungen und Auffrischungen beinhaltete. Und auch durch den fliesenden Text, der sich leicht lesen lässt, könnte man fast meinen, dass die Handlung und damit auch die Spannung sich sehr rasch aufbaut und einen gut durchdachten Verlauf annimmt.
Außerdem fand ich es überaus interessant abwechselnd aus den Perspektiven von Harper und Gemma zu lesen, da sich diese zwei Handlungsstränge auf Hinsicht der stark negativen und bedrohlichen Stimmung ähnelten, aber doch sehr unterschiedliche Wege einschlugen. Dadurch durfte man auch erfahren, was es tatsächlich bedeutet eine Sirene zu sein. Dennoch muss ich sagen, dass ich zu Beginn des Buches einige Schwierigkeiten mit dem ständigen Perspektivenwechsel hatte, auch wenn es recht klar war um wenn es gerade ging.
Und obwohl das Ende mich zufriedengestellt hat, bin nicht ganz überzeugt davon, ich hatte mir nämlich noch mehr Kampf und Aufsehen gewünscht, werde damit aber wohl bis zum finalen Band warten müssen.

Fazit: 
Obwohl die erste Hälfte der Handlung kaum etwas neues bringt, wird man von dem lockeren Schreibstil mitgerissen und kaum versieht man sich, steckt man mitten drin in einer Spannenden Handlung. In Wiegenlied werden die Charaktere, wie auch die Sirenen stückweit ergänzt, so dass sie nun viel abgerundeter und natürlicher wirken. Aber sie bieten auch einige Überraschungen, die sich auf die ganze Handlung auswirken.
Nun bin ich überaus gespannt auf den letzten Teil, da die Stimmung in diesem Teil sehr aufgeheizt ist und viel für den nächsten Teil verspricht. Außerdem hoffe ich auch mehr von den Sirenen zu erfahren und die Lücken, die noch übrig sind zu füllen.