Die Stimmen der Götter
Der Lebensmiteltechniker Igor Kowalski fühlt sich zunehmend fremdbestimmt. Innere Stimmen versuchen ihm Befehle zu erteilen, denen er sich immer schwerer entziehen kann. Der innere Konflikt zerreißt ihn, so dass er letztendlich dem Drängen nachgibt und seine vermeindlichen Aufgaben mit einer ungeahnten Brutalität ausführt. Um seine Taten zu verarbeiten malt er im Anschluß Stillleben, die er den Ermittlern zukommen lässt. Kommissar Steinhofer nimmt mit seinem Praktikanten Mayer die eRmittlungen auf und muss schon bald feststellen, mit elchem Gegner er es hier zu tun hat. Wird es gelingen, den Serientäter zu stoppen, bevor die Stimmen ihn erneut zu Taten aufrufen...
Der österreichische Autor Lukas Hochholzer hat mit dem "Stilllebenmörder" einen mehr als außergewöhnlichen Kriminalroman veröffentlicht. Mit seiner eindringlichen und ausschmückenden Schreibweise schafft er eine zur Geschichte passende äußerst düstere Atmosphäre. Allerdings war die Handlung anfangs so bizarr, dass schon mein Durchhaltevermögen gefragt war, um dabei zu bleiben. In der zweiten Hälfte verwandelt sich aber die anfangs sehr abstruse Story zu einem Kriminalfall, dessen Entwirrung ich lange für unmöglich gehalten habe. Der Spannungsbogen wird weniger über die Tätersuche, als über die Protagonisten erzeugt. Diese sind durch die Bank außergewöhnlich charakterisiert, was die Leser des Buches wahrscheinlich polarisieren wird, da der Autor an Grenzen gegangen ist. Die Auflösung war für mich dann sogar nachvollziehbar und rundet diesen mehr als außergewöhnlichen Kriminalroman gelungen ab.
Insgesamt hat mir "Der Stilllebenmörder" von Lukas Hochholzer nach den erwähnten Anlaufschwierigkeiten aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals und des intensiven und atmosphärischen Schreibstils des Autors gut gefallen. Ich empfehle das Buch daher an diejenigen weiter, die sich af einen düsteren Krimi der ganz anderen Art einlassen möchten und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.