Rezension

Fesselnd und gut zu lesen, aber ungemein verworren

Der Stilllebenmörder: Psychokrimi -

Der Stilllebenmörder: Psychokrimi
von Lukas Hochholzer

Bewertet mit 3 Sternen

Fesselnd, mit einem schönen hintergründigen Humor, aber sehr wirr und aus beiden Erzählperspektiven krank - schwierig...

"Der Stilllebenmörder" von Lukas Hochholzer ist im Dezember 2020 als Taschenbuch mit 174 Seiten beim Empire Verlage erschienen.

Da ist Igor Kowalski, arbeitslos, der schon seit einiger Zeit unter Verfolgungswahn leidet und eine Stimme in seinem Innern hört, die ihn anleitet, brutale Morde zu begehen - das sprichwörtliche Teufelchen (hier Omega genannt) auf der Schulter, das "Engelchen" dazu taucht im Verlauf der Handlung ebenfalls auf und verschafft dem Protagonisten zwischendurch klare Momente.

Zu dem jeweiligen Mordtatort malt der Mörder ein Stillleben und lässt es der Polizei zukommen, und zwar über den Praktikanten Mayer, der ebenfalls psychisch angeschlagen ist und sich so aufgrund der Bilder und deren Begleitbriefe schon fragt, ob er der Mörder sein könnte...

Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Kowalski und Mayer, allerdings sind sie gar nicht so grundverschieden, da beide sehr verworren denken und nicht normal erscheinen. Der Leser folgt den seltsamen und irrigen Gedankengängen der beiden Charaktere, Dialoge und Interaktionen mit anderen Menschen kommen seltener vor. Die Handlung spielt sich zum Großteil in den Köpfen von Kowalski und Mayer ab.

Der Plot an sich ist super und die Idee der Umsetzung außergewöhnlich.

Mir persönlich hat das Buch leider nicht so gut gefallen, der Schreibstil des Autors ist zwar irgendwie mitreißend, aber doch zu konfus und hat mich so zwischenzeitlich ziemlich genervt.

Den hintergründigen schwarzen Humor fand ich allerdings klasse, z.B. S. 40: "Nun wusster er, wo seine Frau war. Sie lag leblos mit einem Messer in der Brust auf dem Boden, der Bauch unansehnlich aufgebläht, die Haut leichenblass, stellenweise formten sich violette Flecken. Kowalskis Frau war nun schon länger tot, wenn er sich richtig erinnerte. Er wunderte sich, wann sie wieder aufwachen würde. Sie hatte ihm versprochen, ihm bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu helfen und nun verharrte sie hier schon längere Zeit so unproduktiv."

Also, kauft Euch das Buch und bildet Euch ein eigenes Urteil !