Rezension

Die Wahrheit hat viele Masken, aber nur ein Gesicht

Als der Regen kam - Urs Augstburger

Als der Regen kam
von Urs Augstburger

Bewertet mit 5 Sternen

Mauro Nesta kehrt nach langer Zeit in sein Heimatstädtchen zurück, denn seine Mutter Helen ist krank. So kann er auch das diesjährige Jugendfest miterleben, das Highlight des Ortes. Keiner kann Mauro so recht auf die Begegnung mit der Demenzkranken vorbereiten und so ist er doch sehr geschockt über den Zustand seiner Mutter, die ihn nicht einmal erkennt. Als er in die Wohnung der Mutter einkehrt, wird er alsbald sehr verblüfft, denn was er dort in seinem alten Kinderzimmer findet, gibt ihm Rätsel auf. Hat seine Mutter vielleicht einen anderen Mann gehabt und geliebt, bevor sie Mauros Vater kennengelernt hat. Der Leser begibt sich mit Mauro zusammen auf eine wundervolle Reise zur ersten, einzig wahren Liebe.

Augstburger ist in meinen Augen ein fabelhafter Autor, denn der Roman zog mich so sehr in den Bann, dass ich kaum in den Schlaf finden konnte, so sehr wollte ich wissen, was mit Helen damals wirklich geschehen ist. Ich kann gar nicht so recht in Worte fassen, wie sehr mich der Roman berührt hat. Einfach nur fesselnd.

Besonders gefallen haben mir vor allem die "japanischen" Sprichwörter, die zum Nachdenken und Mitschreiben anregen. Hier nur mal einige Beispiele: "Verschüttetes Wasser kehrt nicht in die Schüssel zurück" (S. 28 Mitte), "Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will." (S. 65 Mitte) oder "Auch der Baum, unter dem man Schutz sucht, lässt Wasser durch." (S. 177 oben).

Fazit: Ein wundervoller Roman über die erste Liebe, die man stets in Erinnerung behält. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen!