Rezension

Plätscher

Als der Regen kam - Urs Augstburger

Als der Regen kam
von Urs Augstburger

Bewertet mit 2.5 Sternen

~„Als der Regen kam“ hat mich nach einer Weile doch überrascht. Da ich in erster Linie durch das Erscheinen im Klett-Cotta-Verlag und der Leseprobe einen anspruchsvollen Roman erwartete, kristallisierte sich nach einer Weile doch eine Romantikkomponente heraus. Das bildet sich nicht nur an einer seit 50 Jahren verlorenen, aber doch nie vergessenen Liebesgeschichte und dem damit verbundnen Geheimnis ab, sondern auch wie besonders sensibel und gefühlvoll mit den Figuren umgegangen wird. Es gibt 2 Paare; Mauro Nesta und seine an Alzheimer erkrankte Mutter Helen, sowie der alte Jakob Matter und die junge Alina.
Das Thema Alzheimer ist literarisch schon mehrfach verarbeitet worden, doch hier steht es nicht sehr im Vordergrund, obwohl es die Handlung natürlich schon stark mitbestimmt.
Der Autor verfügt über einen guten Stil. Detailreich, aber nicht ausschmückend. Urs Augstburger hat ein Talent dafür, kleine Beschreibungen und Details effektvoll einzusetzen.
Vielleicht hätte der daher noch etwas mehr aus dem Roman machen können.
Aber für Romantikfans, die auch Wert auf ein gewisses literarisches Niveau legen, dürfte „Als der Regen kam“ das Richtige sein. Es erinnert mich an amerikanische Autoren wie z.,B. Kim Edwards (See der Träume), nur dass es in der Schweiz handelt.
Für meinen Geschmack plätscherte es in der Mitte des Buches ziemlich langsam vor sich hin. Erst im letzten Drittel, als das alte Geheimnis nach und nach aufgelöst wird und sich auch die Rolle von Helens altem Freund Pius Kobelt aufklärt. Außerdem halte ich die Passagen, die sich in der Vergangenheit abspielen, auch für gelungen. So konnte mich das Buch spät doch noch überzeugen und ich kam vollends in die Handlung rein. Ich fand das Buch also doch noch ganz ansprechend, auch wenn es mir vermutlich nicht sehr lange im Gedächtnis bleibt.