Rezension

Dystopischer Jugendroman

NOX. Unten - Yves Grevet

NOX. Unten
von Yves Grevet

Bewertet mit 3 Sternen

Es ist eine düstere Zukunft. Das Leben der Menschen in der Zukunft wird bestimt durch ihren Wohnort. Oben, auf dem Berg,  leben die, denen es noch gut geht. Die im hellen wohnen, die Licht und Sonne und Geld und Nahrung haben.  Doch unterhalb von ihnen, am Fuße des Berges und an den Hängen, leben die Menschen, die unter der Wolke leben, unter der Abgasglocke, im Dunkeln, in Armut, unter unmenschlichen Bedingungen.

Der Roman wird aus Sicht von drei Jugendlichen erzählt, die unterschiedlicher nicht sein können. Alle sind sechzehn Jahre alt, haben unterschiedliche Lebensweisen und konträre Bedingungen. Der Roman lässt alle drei zu Wort kommen: Ludmilla, die in der Oberstadt wohnt, mutterlos und einsam ist, aber dafür im Luxus lebt. Lucen, der in der Unterstadt lebt und eigentlich nur eines will: seine Jugendfreundin heiraten. Und sein Freund Gerges, dessen Vater bei der Miliz ist und der von ihm verlangt, sich endlich seiner Seite anzuschließen, was bedeuten würde, dass er mit seinen Freunden brechen muss.

Abwechselnd werden ihre Erlebnisse erzählt. Jeder erzählt für sich. Manche Begebenheiten erleben mehrere der Jugendlichen und so wiederholt sich ein Ereignis, nur aus der Sicht von zweien. So wird ein und das derselbe Ereignis anders ausgelegt, anders verstanden. Es ist ein Buch, das eine düstere Dystopie zeigt, eine Welt, in der die Unterschiede zwischen reich und arm, zwischen oben und unten, noch viel deutlicher und abgegrenzter und eindeutiger ist als heute.
In der es aber immer noch Menschen gibt, Menschen, die sich auch für andere einsetzen. Menschen, die gute Motive haben, doch immer wieder gibt es Beweggründe genauso und nicht anders zu handeln .

Die Spannung kommt leider nicht so auf, dennoch ist es eine interessante Leseerfahrung, denn die Welt, in der die drei Leben, wird düster und detaillreich beschrieben. Man kann die Entscheidungen der drei Protagonisten nachvollziehen und sieht die Spannungen, die kommen werden. Es gibt viel Konfliktpotential und mit diesem Buch wurde der Grundstein dafür gelegt.

"Nox - Unten" ist erst der Auftakt einer Reihe. Im September 2015 soll der zweite Roman folgen. Der Kampf um Gerechtigkeit hat erst begonnen. Am Ende des Buches wird beschrieben, wie es weiter geht und ich denke, die Spannungen haben in diesem Auftaktband erst den Anfang genommen, die Konflikte werden steigen und damit auch die Spannung.