Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Interessante Welt, leider ohne Spannung

NOX. Unten - Yves Grevet

NOX. Unten
von Yves Grevet

„Nox. Unten“ ist eine Dystopie, die im März 2015 im Taschenbuchformat bei dtv erschienen ist. Der Autor ist Yves Grevet und war mir vorher nicht bekannt.

Inhaltsangabe:

Es ist NOX, die dichte Wolke aus Schmutz, die die Stadt in ein Oben und Unten teilt. Wer oben geboren wird, ist auf der Seite der Sieger. Hier wächst man mit Licht und Sonne in Reichtum auf. Der 17-jährige Lucen hat es weniger gut getroffen. In Dunkelheit und Gestank lebt er unter widrigsten Umständen in der Unterstadt, wo Polizei und Miliz die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Sein Freund Gerges aus Kindertagen tritt der Miliz bei. Bald schon wird er Lucen misstrauen und ihn hintergehen. Denn der sympathisiert mit den Aufständischen, die eine Zusammenführung von Unter- und Oberstadt unter Einsatz ihres Lebens erkämpfen wollen. Hinter ihm steht Firmie, seine Freundin, und auch Ludmilla, ein Mädchen aus der Oberstadt. Aber werden sie gegen die Miliz siegen? Lucen ist in größter Gefahr. Und ausgerechnet sein ehemaliger Freund wünscht ihm den Tod.

 

Meine Meinung:

Wie so oft verrät die Inhaltsangabe etwas zu viel vom Inhalt und stellt eigentlich alle Handlungsstränge dar. Ich hätte mir im Nachhinein gewünscht, sie nicht gelesen zu haben.  Um bei den äußeren Rahmenbedingungen des Buches zu bleiben: Die Schrift ist sehr groß und das Cover ist leider nicht wirklich passend gestaltet. Es erinnert mich eher einen Abenteuerroman bzw. an ein Kinderbuch. Da die Hauptcharaktere 17 Jahre alt sind, sollte das Cover passender gestaltet sein.

Grevet erzählt die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven: Gerges, Lucen und Ludmilla kommen zu Wort. Grundsätzlich halte ich das für eine sehr gute Idee. Die Perspektiven von Gerges und Lucen sind für mich jedoch zu wiederholend. Sie berichten von gleichen Ereignissen und meistens habe ich mir selbst schon vorher die gleichen Gedanken gemacht. Für einen nicht ganz so aufmerksamen Leser ist der Perspektivwechsel bestimmt besser geeignet. Mir fehlt jedoch eindeutig der Spannungsaufbau innerhalb des Buches.

Die Grundidee des Buches und der dystopischen Welt gefallen mir sehr gut! Es ist vorstellbar, dass Arm und Reich durch eine Wolke aus Schmutz getrennt werden und die Reichen nichts von den Armen wissen (wollen), sie sogar für niedere Wesen halten.  Grevet hat die Welt sehr detalliert gestaltet, sollte aber an der Handlung innerhalb dieser Welt arbeiten, um das Buch auch für Vielleser spannend zu machen. Wo ist das gewisse Etwas des Buches? Eventuell überzeugt ja der zweite Teil dieser neuen Jugendbuchserie!