Eher eine raffinierte und ausgefeilte Familientragödie als ein Krimi!
In diesem Krimi geht es um eine Familientragödie, die in zwei Zeitschienen erzählt wird. Einerseits erlebt man die Gegenwart, in der Fiona nach dem wahren Mörder sucht, andererseits geht es in die Vergangenheit zu Fionas Vater und damit zur Zeit des Mordes. Diese Rückblenden geben immer mehr Wahrheit frei und damit gleichzeitig die Spannungsmomente im Buch. Obwohl ich den Täter recht früh geahnt habe, war es interessant zu sehen, wie die Geschichte wirklich zusammen hängt.
Inge Löhnigs Schreibstil ist einzigartig und unverwechselbar, sie versteht es, eine Atmosphäre aufzubauen und den Leser in die Handlung hineinzuziehen. Die Charaktere selbst sind authentisch dargestellt, Fiona und Darcy überzeugen als ermittelnde Personen, Julia und ihre Mutter als besondere Frauen durch ihre Handlungen und Ansichten im Geschehen.
Die Story ist ungewöhnlich, es gibt Tote und doch wieder nicht. Der Plot ist stimmig und zeigt eine Handlung, die gefangen nimmt und die man nicht so schnell vergisst.
Doch einen echten Krimi findet man hier nicht. Die erste Tat ist eher die Rahmenhandlung für das weitere Geschehen. Danach bricht eine Familientragödie herein, die zu einer Art Kettenreaktion durch Lügen und Betrug führt. Langsam nähert sich Fiona einer Wahrheit, die sie auch mit sich selbst kämpfen lässt. Ihr ganzes Leben und die geglaubte Wahrheit muss sie neu überdenken. 4 von 5 Sternen