Rezension

Ein berührender Roman über zwei Geschwister

Als Gott ein Kaninchen war - Sarah Winman

Als Gott ein Kaninchen war
von Sarah Winman

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist das Jahr 1968 in England. Joe Portman ist fünf Jahre als seine Schwester Elly – auch Ell genannt – auf die Welt kommt. Beide Geschwister wachsen behütet bei ihren Eltern auf. Elly bekommt ein Kaninchen geschenkt, und nennt es GOTT. Elly ist mit Jenny Penny befreundet, die in schwierigen Verhältnissen bei ihrer Mutter aufwächst, die ständig andere Männerbekanntschaften pflegt. Als Joe und Elly im Teenageralter sind, ziehen sie mit ihren Eltern eines Tages an die Küste, weil die Eltern ein neues Leben beginnen wollen. Sie eröffnen eine Frühstückspension. Ellys Tante Nancy – die Schwester ihres Vaters – ist eine Künstlerin, die die Familie immer wieder besucht und all die Jahre die Familie begleitet. Joe passt vom ersten Tag an (fast) immer auf seine kleine Schwester auf, sogar im Erwachsenenalter. Allerdings ändert sich das eines Tages als – Joe lebt mittlerweile in New York mit seinem Freund Charlie – Joe komatös im Krankenhaus liegt. Als er erwacht, hat er jegliche Erinnerung verloren was in New York auf seiner Lieblingsparkbank passiert ist. Tante Nancy, Charlie und Elly besuchen ihn tagelang bis er wieder soweit gesund ist, dass er seine Familie in England besuchen kann. Seit sich die Wege zwischen Elly und Jenny in der Kindheit getrennt haben, fand gut zwanzig Jahre kein Kontakt statt bis ein Briefwechsel für Neuigkeiten sorgt. Jenny Penny sitzt wegen Mordes im Gefängnis. Elly begibt sich öfters auf den Weg ins Gefängnis, doch Jenny empfängt sie nicht, sondern lässt Elly ohne einen Wortwechsel nach Hause gehen.

Die britische Autorin Sarah Winman hat einen anrührenden Familienroman geschrieben, in dem die Geschwister Joe und Elly im Mittelpunkt stehen. Elly ist als kleines Mädchen ein wenig naiv, aber sie wächst behütet und harmonisch mit ihrem Bruder und ihren Eltern auf. Sie sind all die Jahre unzertrennlich, auch im Erwachsenenalter. Winmans Sprachstil ist einfach, aber dennoch einfühlsam und berührend, so dass man am Ende des Romans hofft, dass die Geschichte in einem zweiten fortsetzenden Roman weiter erzählt wird. Kleine humorvolle Dialoge ergänzen die überwiegend ernste Geschichte dieses Romans wie folgender: „Ob ich an einen bärtigen, alten Mann in den Wolken glaube, der uns Sterbliche anhand einer Moralpunktskala von eins bis zehn bewertet? Herrje nein, meine kleine Elly das tue ich nicht! ich mit meiner schmuddeligen Geschichte wäre da doch schon längst aus diesem Leben verstoßen worden.“ [Zitat von Arthur an Elly, ein guter Freund der Familie Portman; Seite 170].

Diesen Roman kann ich weiter empfehlen da er lesenswert ist aufgrund seiner Geschichte, seines Sprachstils und seines Unterhaltungswertes. Deshalb gehört dieser Roman zu meinen aktuellen Lieblingsbüchern, die ich bis jetzt gelesen habe.