Rezension

Ein Buch voller Familiengeheimnisse

Die Frau von Shearwater Island - Magali Robathan

Die Frau von Shearwater Island
von Magali Robathan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt

Alice lebt auf Shearwater Island, einem kleinen Eiland, das vor den britischen Inseln liegt. 

Sie liebt ihre Insel und das nicht immer leichte Leben dort. Nur wenige Menschen leben auf Shearwater Island und so verwundert es kaum, dass sie einander in- und auswendig kennen. Geheimnisse bleiben nicht lange geheim.

Doch das gemütliche und berechenbare Leben auf Shearwater Island gerät aus dem Lot, als der Schriftsteller Patrick ankündigt für die Herbst- und Wintermonate auf die Insel ziehen zu wollen. Es gibt Diskussionen im Vorfeld, doch da Patrick die Gastlichkeit reichlich entlohnen möchte und die Inselkirche renovierungsbedürftig ist, entscheidet man sich für eine Zusage. Alice vertraut Patrick und teilt mit ihm ihr altes Farmhaus.

 

Nach und nach werden die zwei vertrauter miteinander und Alice vertraut Patrick Geheimnisse an, die sie ihm besser nicht verraten hätte.

 

 

Meine Meinung

Dieses Buch war wie ein Ausflug ans Meer.

Ein Ausflug, den man so schnell nicht mehr vergessen wird.

Schnell hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum noch beiseite legen.

Die Figur Alice hatte ich anfangs auf Mitte/Ende 20 geschätzt - umso erstaunter war ich, als irgendwann ihr Alter zur Sprache kam. Sie kam mir aufgrund ihrer Gedankengänge und ihrer Unbeholfenheit gegenüber Patrick nicht wie 36 vor. Wobei der Hintergrund hierzu im Laufe der Geschichte erläutert wird. Andererseits steht Alice aufgrund der Abgeschiedenheit der Insel - und der damit verbundenen Schwierigkeiten bzw. dem Zwang selbständig in Bezug auf Handwerksarbeiten zu sein -  auch ihren Mann und ist in Bezug auf das Haus auf männliche Hilfe nur selten angewiesen.

Bei Patrick wechselte es eine ganze Zeit lang immer wieder zwischen Sympathie und Antipathie - bis zu einem Punkt, an dem in mir eine Vorahnung wuchs, Alice allerdings noch bedingt durch die rosarote Brille blind für die Wahrheit war.

Alles in allem kann ich das Buch als "rund" beurteilen, nur das Geheimnis eines Inselbewohners wirkte für mich nicht ganz durchdacht. Es war ein brisantes Geheimnis und der Hintergrund war ebenfalls ausgefeilt, nur die Auflösung des Geheimnisses erschien mir platt und gefiel mir nicht so ganz.

Das Ende hingegen gefiel mir sehr. Es rundet die Geschichte ab und ich habe das Buch mit einem beruhigtem Gefühl schließen können.

 

 

Fazit

Ein Buch voller Familiengeschichten, die allesamt spannend, fesselnd und auch teilweise traurig sind.

Wer einen Ausflug vom Alltag braucht, ist hier genau richtig und kann sich fallen lassen und auf eine einsame Insel träumen.