Rezension

Ein gelungener Start in eine neue Reihe

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser -

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
von Eva Almstädt

Bewertet mit 5 Sternen

Rechtsanwältin Fentje Jacobsen, 29, lebt mit ihren Großeltern Gretje und Hinrich und ihrer 15-jährigen Nichte Sofia auf deren Bauernhof auf der Halbinsel Eiderstedt an der Nordsee und hilft hier auch tatkräftig mit. In einem der Nebengebäude ist ihre Kanzlei untergebracht. Als sie abends auf der Weide nach den neugeborenen Lämmern schaut, liegt plötzlich ein Mann verletzt vor ihr im Gras. Tobias Asmus kann sich nicht erinnern, wie er hier her gekommen ist. Sein PKW steht wohl noch beim Haus seiner Freundin. Als Fentje mit ihm dort ankommt, hängt Sabrina Dierks an dem Ast eines Baumes in ihrem Garten – tot. Selbstmord? Oder doch Mord? Tobias Asmus wird festgenommen und Fentje übernimmt seine Verteidigung. Nicht ahnend, was oder wer da noch so alles auf sie zu kommt.

Z.B. Journalist Niklas John, 34, der mit der Birma-Katze Blofeld, die eigentlich seiner Ex-Freundin gehört in einer schicken Penthouswohnung mit Blick aufs Meer lebt. Auch er interessiert sich für den „Mord“ an der Lehrerin. Als auch noch zwei Schülerinnen aus dem Internat, wo Sabrina Dierks tätig war, entführt werden, beschließen die Beiden, erst mal zusammen zu arbeiten.

Ich habe schon einige Bücher von Autorin Eva Almstädt gelesen und bin von ihrem Erzählstil fasziniert. Sie schafft es auch hier schon während der ersten Seiten mein Interesse so stark zu wecken, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Eine unterschwellige Spannung ist schon ab der ersten Seite da, steigert sich unaufhaltsamund bleibt so hoch bis zur Auflösung des Falles, wo es nochmal richtig turbulent wird.

Da dies das erste Buch einer neuen Reihe ist, lerne ich die Mitwirkenden auch etwas näher und ausführlicher kennen.

Mir gefällt die junge Rechtsanwältin, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Die sich für die Stallarbeit am Hof ihrer Großeltern nicht zu schade ist und die sich auch ihrer Nichte annimmt, wenn sie sie braucht – oder umgekehrt. In ihren ersten Mordfall kniet sie sich richtig rein und versucht alles um an die Hintergründe zu kommen.

Journalist Niklas John hatte es da bei mir etwas schwerer. Es hat schon etwas gedauert, bis er einige Sympathiepunkte gesammelt hat. Er ist lange nicht so oberflächlich, wie ich ihn anfangs eingeschätzt habe.

Gerade in der Zusammenarbeit der Beiden merkt man schnell, dass sie sich aufeinander verlassen können und mit der Zeit sehr gut ergänzen. Was sie alles aufdecken, hat mich schon stark berührt.

Der Fall um das Erhängen der jungen Lehrerin hat mich mitgenommen. Vor allem, was bei den Nachforschungen alles heraus kommt. Ich hatte schon einen Tatverdächtigen im Visier, den ich aber wieder laufen lassen musste. Es war ein Satz, bei dem es dann klick gemacht hat und ich wusste, nur der kann es gewesen sein. Der war es dann auch. Aber das warum, die Auflösung, hat mich dann schockiert zurück gelassen.

Ich habe einen spannenden und packenden Krimi gelesen und mich auf falsche Fährten locken lassen. Ich habe neue mehr oder weniger sympathische Menschen kennengelernt, von denen ich den ein oder anderen sehr gerne wiederlesen würde. Die Auflösung des Falles lässt keine Fragen offen und so könnte Fentje sich ihrem nächsten Fall widmen.

Da bin ich ganz sicher wieder mit dabei.