Rezension

Ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch

Thoughtless - S. C. Stephens

Thoughtless
von S. C. Stephens

Bewertet mit 3 Sternen

ZUM INHALT:                                                                                                                   

Seit zwei Jahren ist die schüchterne Kiera in einer glücklichen Beziehung mit Denny. So überlegt sie nicht lange, als er ein Jobangebot in Seattle bekommt, und zieht mit ihm in die neue Stadt, um ihr Studium dort zu beenden. Bei Dennys Freund aus Kindertagen, Kellan Kyle, mieten sie ein Zimmer. Er ist der lokale Rockstar, Herzensbrecher und sieht verboten gut aus. Als Dennys Job ihn länger aus Seattle wegführt, kommt die einsame Kiera, die sich inzwischen in der Stammkneipe von Kellans Band etwas dazuverdient, ihrem neuen Mitbewohner näher. Was freundschaftlich beginnt, entwickelt sich bald zu etwas Intensiverem, Verbotenem – zu einem Spiel mit dem Feuer ...
 

ERSTE  SÄTZE:                                                                                                                 

Das war die längste Fahrt meines Lebens. Was aber wirklich nichts hieß, ich hatte mich nämlich nie weiter als 100 km von meiner Heimatstadt entfernt, zumindest nicht im Auto.
 

MEINE MEINUNG:                                                                                                           

Tja, was soll ich sagen? Lange, lange habe ich mich dagegen gewehrt dieses Buch zu lesen, aber nachdem dieses Buch im Internet und auf diversen Plattformen schon sooo weit verbreitet ist, musste ich meiner Neugier einfach nachgeben und dieses Buch lesen.

Alles beginnt ganz unscheinbar und harmlos. Wir begleiten Kiera und ihren Freund Denny auf den Weg nach Seattle. Denn Denny hat dort das Praktikum seines Lebens ergattert und Kiera zweifelte keine Sekunde, packte ihre Sache und ging mit ihm in die große Stadt. Für Kiera ist dies ein ziemlich gewagter Schritt, noch nie war sie länger von zu Hause weggewesen, geschweigen in einer so großen Stadt wie Seattle. Um sich dort ein bisschen Geld zu sparen, beziehen die beiden ein Zimmer im Haus von Denny alten Schulfreund Kellan Kyle.

Obwohl Kiera Denny sehr liebt, entgeht ihr dennoch nicht, welch ein attraktiver Mitbewohner Kellan doch ist – groß, sexy und zu allem Übel auch noch Gitarrist und Sänger in einer Rockband – ein richtiger „Bad Boy“, der so schnell nichts anbrennen lässt. Als Denny dann noch 2 Monate mit seiner neuen Firma wegmuss, beginnt für Kiera ein Spiel mit dem Feuer.

Kiera war eine Protagonistin der ich am liebsten am laufenden Band Ohrfeigen gegeben hätte und sie ab und zu geschüttelt hätte. So eine sprunghafte, hilflose, entscheidungsschwache und naive Protagonistin ist mir selten untergekommen. Die Rolle, die die Autorin ihr versucht zu geben, ist in meinen Augen leider nicht gelungen. Sie passte einfach nicht in die Rolle des Opfers – denn so wurde sie das ganze Buch über hingestellt. Dabei war sie am ganzen Schlamassel selbst schuld. Auch die Entscheidungen die sie trifft, verletzen ihre Mitmenschen nur mehr, als das sie in irgendeiner Weise geholfen hätten. Denny ist der Traumtyp schlecht hin, so perfekt wie er ist, ist glaube ich keiner, was für mich etwas zu unrealistisch war. Ich hätte mir bei ihn mehr Ecken, Kanten und mehr Emotionen gewünscht. Denn auch er gehört für mich zu den Hauptprotagonisten und er spielt doch eine entscheidene Rolle in der ganzen Geschichte. Kellan war am Anfang ein sehr interessanter Charakter. Mit ihm konnte ich mich am meisten anfreunden. Er war der authentischste Charakter der ganzen Story. Ich wollte mehr von ihm wissen: wie ist er so geworden wie er jetzt ist, warum lässt er keine emotionale Nähe zu, warum schlüpft er immer in die Rolle des undurchdringlichen Bad Boys? Wäre er im Laufe der Geschichte nicht durch Kiera immer verweichlichter geworden, wäre er der perfekte Charakter gewesen.

Den Schreibstil fand ich für einen New Adult Roman ganz gut gelungen. Obwohl explizite Sexszenen darin vorkommen, werden diese nicht übertrieben oder zu anschaulich (wie wir es von anderen Büchern kennen) dargestellt. Auch der rote Faden zieht sich durch das ganz Buch, wobei ich hier sagen muss: weniger wäre mehr gewesen. In dieser Geschichte steckt mit Sicherheit noch mehr Potenzial nach oben. Einige Passagen hätte man sich hier durchaus sparen können, ohne den Lesefluss zu unterbrechen.
 

FAZIT:                                                                                                                                 

„Thoughtless – erstmals verführt“ war für mich ein netter Zeitvertreib für zwischendurch. Wäre der Schluss nicht für meinen Geschmack etwas zu übertrieben gewesen, und hätte es eine sympathischere Hauptprotagonisten gegeben, könnte ich sagen: los Leute lest dieses Buch. Aber leider kann für dieses Buch keine eindeutige Kaufempfehlung aussprechen. Wie schon gesagt, ich hatte einige Stunden eine nette Unterhaltung, aber leider war es das auch schon.