Rezension

Viel mehr als eine Geschichte über Betrug

Thoughtless - S. C. Stephens

Thoughtless
von S. C. Stephens

Zunächst war ich skeptisch, ob mir dieses Buch gefallen wird. Immerhin geht es um Betrug und da gibt es meines Erachtens keine Entschuldigung die diesen rechtfertigt. Kann ich ein Buch gut finden, obwohl die Protagonisten darin gegen meine Wertvorstellungen verstoßen? Zu Beginn des Buches hatte ich Probleme in die Geschichte zu finden. Die ersten 50 Seiten las ich über mehrere Tage verteilt. Doch als diese wenigen Seiten geschafft waren, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Und so kam es, dass ich den Großteil von „Thoughtless – Erstmals verführt“ an lediglich einem Tag las und mir wünschte, ich hätte den zweiten Band bereits zuhause.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und einfach zu lesen. Auch die Kapitel haben genau die richtige Länge. Die Geschichte wurde in der Ich-Perspektive aus Kiera's Sicht geschrieben.

Bei der Entwicklung der Geschichte lies sich die Autorin viel Zeit. Meistens fand ich dies sehr gut und vor allem authentisch. Es ist eben nicht so, dass Kiera gleich auf den ersten Seiten in Kellan's Bett landet. Nein, sie lernen sich kennen und doch wird auf den ersten Seiten vor allem davon erzählt, wie sehr Kiera Denny liebt. Nur langsam entwickelt sich zwischen Kellan und Kiera eine Freundschaft und ebenso langsam entwickelt sich diese auch weiter. Ich konnte diese Entwicklung besser nachvollziehen als gedacht und war gespannt, wie diese Geschichte ihren Lauf nehmen wird.

Die drei Protagonisten des Buches mochte ich schnell. Während der gesamten Geschichte machen alle eine authentische Entwicklung durch. Auch die Nebencharaktere sind in ihren Eigenarten und ihrem Wesen glaubhaft und abwechslungsreich. Besonders Kellan konnte mich von Beginn an begeistern. Er ist ein toller, authentischer Charakter. Sein Humor und sein gutes Aussehen sind die eine Seite, doch Kellan konnte mich auch in vielerlei Hinsicht überraschen. Er ist nicht nur der typische Rockstar, wie ich durch den Klappentext vermutete, sondern bietet viel mehr. Es geht ihm bei Kiera nicht um eine schnelle Eroberung. Er fragt sie nach ihrem Tag, bringt Kiera am ersten Tag zur Uni und ist für sie da, wenn sie ihn braucht. Ich mochte die Szenen, in denen die beiden zusammen waren, denn das Knistern und die Zuneigung konnte man spüren. Als Leser ist man dabei wie diese Gefühle intensiver werden und sich verändern.

Auch Denny war mir sehr sympathisch. Er ist ein lieber und netter Mensch, der in seiner Beziehung und auch im Job alles richtig machen möchte. Ich fühlte mit ihm, weil er all das was während dieses ersten Bandes geschieht, einfach nicht verdient hat. Kiera mochte ich ebenfalls sehr gerne, auch wenn sie teilweise ein wenig naiv war und ich den ein oder anderen Gedanken nervig fand. Sie hat nicht den Charakter, den man nach dem Klappentext vielleicht vermuten würde. Sie ist ein guter Mensch, der sicherlich nie damit rechnete sich in solch eine Situation zu begeben. Sie macht Fehler, teilweise große, aber genau diese machen Kiera authentisch.

Ich habe mich zwar auf keiner Seite gelangweilt, denke aber, dass das Buch mit 100 Seiten weniger genauso gut gewesen wäre. Das Ende ist an sich abgeschlossen, sodass auch Leser, die die Trilogie nicht weiterverfolgen möchten einen guten Abschluss haben.

Fazit: Ein toller Auftakt, der trotz der vielen Seiten keine Langeweile aufkommen lies. Ich freue mich sehr auf den folgenden Band und bin gespannt, mit was uns die Autorin noch überraschen wird.