Rezension

Ein perfektes Ende!

Töchter des Mondes - Schicksalsschwestern - Jessica Spotswood

Töchter des Mondes - Schicksalsschwestern
von Jessica Spotswood

Meine Meinung

"Geborgen - In unendlicher Weite" von Veronica Rossi ist ein wahrlich würdiges Finale.

Auch dieser Band fängt da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Für mich, die ich Getrieben - Durch ewige Nacht ungefähr 5 Minuten vorher beendet hatte, fühlte es sich so an, als hätte ich einfach nur eine Seite weitergeblättert, anstatt ein neues Buch anzufangen. Dazu trägt auch das kontinuierlich hohe Spannungsniveau bei, das vom Ersten bis zum letzten Satz spürbar war. Den üblicherweise ruhigen Einstieg sucht man hier vergeblich.

Wie gewohnt bietet auch dieser Band eine dichte Atmosphäre, einen fesselnden Schreibstil und ein stimmiges Gesamtbild. Die Beschreibungen sind einfach genau richtig, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Im personalem Erzählstil berichten Aria und Perry abwechselnd von ihrem letzten großen Abenteuer.

Die Charaktere sind bekanntlich mit ein Highlight dieser Trilogie und haben mich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Die Ereignisse des zweiten Bandes gingen an Niemandem spurlos vorbei und so ergeben sich wieder interessante Entwicklungen. 

Perry hat sich mittlerweile zu einem richtigen Anführer gemausert. Er musste bereits so viele Prüfungen bestehen und kann doch noch immer nicht aufatmen. Die verstärkten Ätherstürme lassen ihm keine Wahl mehr: er muss sein Volk in die Blaue Stille führen, koste es was es wolle. Da bleibt ihm kaum Zeit für persönliche Belange, dabei muss er nicht nur seine Beziehung mitAria kitten, sondern sich auch noch mit einem völlig veränderten Roar auseinandersetzen.

Aria ist und bleibt ein Musterbeispiel für eine tolle Charakterentwicklung. Von der verängstigten, naiven Siedlerin ist nichts mehr übrig geblieben. Zum Vorschein kommt eine Kämpferin, die nicht so einfach aufgeben will. Aber steckt auch in ihr eine Anführerin? Denn die wird dringend benötigt, solange sich die geretteten Siedlier wie verirrte Schafe zwischen einem Rudel Wölfe verhalten.

Über allem steht natürlich trotz all der Dramatik die Frage, ob Aria und Perry ein Happy End vergönnt ist. Eine Frage, die durchaus angemessen erscheint angesichts all der harten, brutalen, grausamen Wendungen, mit denen man sich im Laufe der Trilogie konfrontiert sieht. Nicht zu verachten, die beträchtliche Distanz, die sich zwischen den beiden aufgetan hat. Immerhin wurden alle Andeutungen auf eine Dreiecks-, Vierecks-, Was-auch-immer-Geschichte zunichte gemacht. Das hätte dieser tollen Trilogie auch wirklich einen ordentlichen Dämpfer verpasst!

So erleben wir also ein dystopisches Endzeitszenario erster Klasse, das sich sehen lassen kann. Er ist nervenaufreibend, atemberaubend, stellenweise sehr berührend und einfach unfassbar spannend! Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen, obwohl die Autorin Spaß daran zu haben scheint, immer wieder Hoffnungen zu wecken, nur um diese dann förmlich zu zerschmettern!

Das ist zwar ganz schön aufregend, aber nicht mal ansatzweise das Bemerkenswerteste. Das ist nämlich ein großes Opfer und ein damit einhergehender Plot-Twist, den man allein deshalb nicht erwartet, weil sich alles an dieser Szene wie der große Showdown anfühlt - der tatsächlich erst viel später kommt. So ist selbst das eigentliche Ende alles andere als 0-8-15 und vor allem eines: absolut zufriedenstellend!

Fazit

Veronica Rossis "Geborgen - In unendlicher Weite" ist ein würdiges Finale für eine absolut lesenswerte Trilogie. Dieser letzte Band bot alles, was ich mir erhofft hatte - und mehr! Euch erwarten Spannung von Anfang bis Ende, mutige Wendungen, eine Achterbahnfahrt der Gefühle uvm. Wer diese Reihe noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen - 5/5 Bücher!