Rezension

Toller Abschluss

Töchter des Mondes - Schicksalsschwestern - Jessica Spotswood

Töchter des Mondes - Schicksalsschwestern
von Jessica Spotswood

Die Spannung steigt, das grosse Finale der Trilogie soll Klarheit schaffen über die Prophezeiung, das Schicksal der drei Schwestern und jenes der Hexen in Neuengland. Die Bruderschaft schürt die Hetzjagd immer weiter. Hat da die Liebe zwischen Finn und Cate eine Chance? Besonders nachdem, was im zweiten Band passierte?

Der Cliffhanger am Ende des zweiten Buches hat meine Neugierde sehr angestachelt und endlich konnte ich den abschliessenden Band lesen. Endlich die Auflösung über das Schicksal der Schwestern, wobei es die Autorin schafft, trotz Prophezeiung, Vorahnungen und bisheriger Verlauf der Geschichte, neue Überraschungen und Wendungen einzubauen. Das Ende fand ich gelungen: Kein 100% Happy End, ein wenig vorhersehbar, aber im Ganzen doch angemessen. Ich persönlich mag es nicht, wenn alles glücklich endet, ohne jegliche Einbussen, traurigen Schicksalen (sei es bloss von Nebenfiguren) oder noch offene Fragen. Oft verliert die Geschichte somit an Glaubhaftigkeit, weil es einfach wenig authenthisch ist, wenn trotz Weltuntergang alles rosarot paradiesisch endet. Deswegen bin ich glücklich über das Ende der Trilogie, obwohl es durchaus traurige Anteile hat.

Der Schreibstil konnte mich wie in den vorherigen Büchern sofort fesseln. Die Beschreibungen der Szenerien lassen detaillierte Bilder bei der Lektüre entstehen und der Leser bekommt ein tolles Gefühl des Geschehens, als wäre man selbst dabei. Man wir Teil der Schwesternschaft, Verbündeter der Hexen, gewinnt neue Freunde und spürt jede Auseinandersetzung zwischen Cate, Tess und Maura. Neue Bekannte kommen nochmals hinzu, die mehr oder weniger wichtig für den finalen Kampf um die Regierung von Neuengland werden. Zudem wütet ein Fieber in der Stadt, welches das Volk belastet und zu einer zusätzlichen Probe der Hexen wird. 

Inwiefern die Erzählung sich an realen Gegebenheiten orientiert, mag ich nicht beurteilen. Die Hexenverfolgung in Neuengland, die Kirche als oberste Gewalt, Seuchen unter der vor allem ärmeren Bevölkerung und Aufstände gegen die Regierung sind faktisch belegt. Einzelheiten und die Existenz dieser drei Hexenschwestern ist Fiktion, allerdings sehr unterhaltsame Fiktion meiner Meinung. Was mir ausserdem besonders gefällt, ist die Tatsache, dass es neben einer Liebesgeschichte, der Hexenjagd und der Bruderschaft vor allem auch um den Zusammenhalt unter Freunden und Geschwistern geht. Cate, Tess und Maura sind mal gegenteiliger Meinung, mal eine gemeinsame starke Front. Sie streiten und lieben sich...Und so hat jede ihren ganz eigenen Charakter, der von der Autorin über die drei Bücher sehr fein herausgearbeitet wurde.

Die Trilogie kann ich jedem Hexenbegeisterten nur wärmstens empfehlen, aber auch allen anderen Lesern, die gerne Fantastisches lesen, das in der realen Welt angesiedelt ist. Fans vom damaligen England oder allgemein Geschichten in der Vergangenheit und Familienerzählungen dürften ebenfalls Freude an dieser Trilogie haben. Ich bin stolzer Besitzer aller Bände als Hardcover und bin immer wieder über deren Gestaltung entzückt - sie sind einfach wunderschön so im Regal!
 

4,5 / 5 Sterne