Rezension

Ein ruhiger Triller, der mit einer düstere Atmosphäre und undurchschaubaren Charakteren punktet

Die dunkle Spur -

Die dunkle Spur
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe die Thriller von Jenny Blackhurst und war daher wahnsinnig gespannt auf ihr neues Werk. Eine Trauminsel, eine verschwundene junge Frau und eine elitäre Gesellschaft, hinter deren glänzender Fassade dunkle Abgründe lauern – das klingt nach einem perfekten Thriller für spannende Lesestunden. Bisher wurde ich von den Büchern der Autorin noch nie enttäuscht und auch ihr neues Werk konnte mich wieder fesseln.

Weiße Sandstrände, ein Ferienjob und Beachpartys – es sollte ein Sommer voller Freiheit, Abenteuer und Spaß werden, doch manche Dinge sind zu schön, um wahr zu sein. Als ihre Schwester Holly spurlos von der Trauminsel Martha`s Vineyard verschwindet, reist Claire ihr hinterher. Fieberhaft versucht sie, die letzten Tage vor Hollys Verschwinden zu rekonstruieren und kommt dabei einem dunklen Geheimnis auf die Spur.

„Die dunkle Spur“ ist das perfekte Buch zum Miträtseln. Die Autorin lässt immer wieder Verdachtsmomente aufkommen und führt den Leser geschickt in die Irre. Besonders gut hat mir gefallen, wie Jenny Blackhurst mit den Emotionen des Lesers spielt. Die verschiedenen Figuren werden in unterschiedlichsten Situationen dargestellt man weiß nie so genau, wie man einen Protagonisten einordnen soll. Badboy, arroganter Mistkerl oder einfach nur ein junger Mann, der ehrlich sagt, worauf er aus ist? So ergeht es dem Leser bei den meisten Verdächtigen. Bis zum Ende kann man nie sicher sein, wer zu den Guten, und wer zu den Bösen gehört. Dann gibt es noch Claire und Holly. Im Gegensatz zu den meisten Büchern von Jenny Blackhurst trifft man hier nicht auf richtige Sympathieträger, mit denen man mitfühlen kann. Claire ist eher eine unnahbare Persönlichkeit, die sich gerne mal irrational verhält. Einige ihrer Handlungen haben mich sehr verwundert. Claire begibt sich gerne in gefährliche Situationen, obwohl ihre Schwester vermisst wird. Das war für mich nicht immer nachvollziehbar. Holly scheint ebenso leichtsinnig zu sein. Insgesamt kommt beim Lesen oft die Frage auf, ob man von einer bestimmten Person bisher ein falsches Bild im Kopf hatte. Mir persönlich hat es viel Spaß gemacht, bis zum Ende Mitzurätseln.

Mit "Die dunkle Spur" entführt die Jenny Blackhurst den Leser auf eine wunderschöne Trauminsel, auf der nicht alles so ist, wie es zu sein scheint. Dieser Thriller ist eher ruhig und kommt ohne blutige Szenen oder große Schockmomente daher, doch eine düstere Atmosphäre, Geheimnisse und undurchschaubare Charaktere sorgen für ein spannendes Leseerlebnis. Von mir gibt es vier Sterne und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.