Rezension

Ein sehr schönes Jugendbuch ist, das man verschlingen kann.

Klar ist es Liebe
von Sandy Hall

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Anfang machte ich mir Sorgen, ob man in dem Buch überhaupt mitkommen kann bei 14 Erzählern. Ist es nicht zu verwirrend, wenn man aus 14 verschiedenen Sichten liest? Nein. Ganz im Gegenteil. Hier hat man immer eine Überschrift zum jeweiligen Erzähler, was die Sache vereinfacht. Wir lesen von Gabe`s Freunde und von Lea`s Freunden, von Mitarbeitern bei Starbucks und einem Diner, von der Seminarleiterin in kreatives schreiben und sogar von einem Eichhörnchen und einer Bank. Zuerst dachte ich, es würde mich nerven von einer Bank oder einem Eichhörnchen zu lesen, wie sie die beiden beobachten, doch ich muss gestehen, dass ich sogar immer auf die beiden gehofft hatte. Ich hatte oft zu lachen. Zwei Menschen, die sich so füreinander interessieren und doch nicht die richtigen Worte finden, wenn sie sich gegenüber sitzen. Ich denke das haben wir alle schon erlebt. Irgendwie war es süß, ihre Schüchternheit zu beobachten. Manche der Erzähler waren eher genervt, dass die beiden es einfach nicht sehen, nicht hinbekommen, wo es doch jedem klar ist das sie sich mögen. Auch ich war manchmal sehr genervt von den beiden. Waren sie auf der einen Seite süß mit ihren heimlichen Blicken und herrlich sie dabei zu beobachten, haben sie mich auf der anderen Seite echt aufgeregt, weil sie es nicht hinbekommen haben. Nicht, weil sie schüchtern sind, sondern weil es Missverständnisse gab, die man einfach hätte beseitigen können. Aber auch das kennt wohl jeder von uns. Nur das wir nicht unbedingt 14 Leute um uns herum haben, die und irgendwie einen kleinen tritt in den Hintern geben könnten. Das Buch hatte einen sehr schönen Schreibstil und so kam man sehr schnell voran. Für mich waren alle Erzähler toll. Selbst der grimmige Victor hatte irgendwas an sich, dass man ihn verstehen konnte. Inga, die Kursleiterin, die aus allem einen Liebesroman macht, jedoch nicht an einer selbstverliebten Hillary vorbeikommt. Einer Starbucks – Bedienung, die sich von ihren Kolleginnen anstecken lässt, beim beobachten der zwei. Und ein Busfahrer, der sogar die Grünphase übersieht. Auch mich haben sie angesteckt. Man las nie aus der Sicht von Gabe oder Lea, aber man bekam ihre Gedanken durch ihre Freunde und deren gemeinsame Gespräche mit. Für mich wäre es jedoch auch schön gewesen, wenn man zum Schluss ein wenig mehr über die beiden und vielleicht sogar von den beiden erfahren hätte.