Rezension

Ein spannender Auftakt

Lost Land - Jonathan Maberry

Lost Land - Die erste Nacht
von Jonathan Maberry

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover:

Das Cover finde ich klasse. Der rote in Flammen stehende Hintergrund, darunter der Stacheldrahtzaun und der schwarze Vogel passen sehr gut zusammen und wirken düster und bedrohlich. Sehr gut gefällt mir, dass der Stacheldrahtzaun der sich von der Vorderseite bis zur Hinterseite des Covers zieht, geprägt ist und sich sehr schön abhebt. Auch noch positiv bei der Covergestaltung ist mir der eigentlich Einband unter dem Schutzumschlag aufgefallen. Dieser ist wie der Umschlag gearbeitet und macht auch ohne den Schutzumschlag eine gute Figur im Bücherregal.

Meine Meinung:

In dem Buch geht es um die Brüder Imura. Während Benny gerade auf Jobsuche ist, da ihm sonst seine Essensrationen gekürzt werden, arbeitet sein Bruder Tom schon länger als Kopfgeldjäger. Als Benny nach langem Suchen keinen passenden Job findet bittet er seinen Bruder, dass er ihn zum Kopfgeldjäger ausbildet. Tom ist total begeistert und gerührt das Benny nun Zeit mit ihm verbringen will und hofft das ihr Verhältnis nun besser wird, nachdem die letzten Jahre ziemlich dicke Luft zwischen den beiden Brüdern geherrscht hat, da Benny Tom für den Tod seiner Eltern verantwortlich macht.

Ehrlich gesagt muss ich gestehen das Lost Land – Die erste Nacht mein erstes Buch über Zombies ist, da ich bis jetzt immer einen großen Bogen um solche Storys gemacht habe. Wenn ich das Wort Zombies höre, denke ich immer an Blut, Gewalt und eine hirnlose Story. Diese Einstellung muss ich nun allerdings, nachdem ich Lost Land gelesen habe widerrufen, den dieses Buch hat mich wirklich überzeugt.

In erster Linie geht es hier nicht um Zombies, sondern um die Brüder Tom und Benny. Tom fand ich von Anfang an klasse und habe ihn gleich in mein Herz geschlossen. Tom ist nicht gerade das was man sich unter einem Kopfgeldjäger vorstellt, den er geht anders vor als die anderen. Mit Benny musste ich allerdings erstmal warm werden. Er weigert sich anfangs vehement sich von seinem Bruder ausbilden zu lassen und versucht stattdessen lieber zig andere Jobs. Am Ende gibt er doch nach aber das Verhältnis zwischen den beiden hat sich immer noch nicht gebessert. Auch fand ich Bennys Sympatie am Anfang die er gegenüber der beiden Kopfgeldjäger Charlie und Hammer gehegt hat, nicht nachvollziehbar. In seinen Augen waren die beiden nur cool und insgemein seine Vorbilder. Allerdings lernt er sehr schnell das die beiden doch nicht so toll sind wie er immer geglaubt hat und das von ihnen eine wirkliche Gefahr ausgeht, die nicht nur ihn oder Tom, sondern auch seine Freunde bedrohen.

Zwei weitere tolle Charaktere sind Nix und das verlorene Mädchen. Nix gehört zu Bennys Freunden und ist schon sehr lange in ihn verliebt, allerdings scheint er diese Gefühle nicht zu erwidern. Nix verbringt sehr viel Zeit damit in ihr Tagebuch zu schreiben und wirkt eher unscheinbar. Als sie eines Nachts ins Leichenland entführt wird, merkt man aber das sie nicht mehr das liebe Mädchen von nebenan ist, sondern das sie es auch faustdick hinter den Ohren hat und sich gut zurechtfinden kann da draußen. Sofort begeistert war ich vom verlorene Mädchen. Es geht das Gerücht um das im Leichenland ein 15-jähriges Mädchen lebt und Zombies tötet. Allerdings haben sie nur wenige Leute zu Gesicht bekommen. Alleine die Vorstellung, das ein kleines Mädchen alleine da draußen und tausenden von Zombies lebt fasziniert mich sehr.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Benny und unterteilt in 4 einzelne Kapitel. Der Schreibstil ist jugendlich gehalten, flüssig geschrieben und die Seiten flogen nur so dahin. Auch die Spannung wird beim Lesen weiterer Seiten greifbar und ließ mich nicht mehr los. Da dieses Buch eine Altersempfehlung ab 13 Jahren hat wurden die Kampfszenen weniger brutal und blutig beschrieben und größtenteils auf detaillierte Beschreibung von etwaigen Verstümmelungszenen verzichtet. Während Benny die Szenen teilweise auflockert durch witzige Bemerkungen oder Szenen, regt Tom zum Nachdenken an. Ein gelungener Mix, der dafür gesorgt hat, dass ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Lost Land – Die erste Nacht ist der Auftakt einer neuen Serie. Wann Band 2 erscheint ist allerdings noch unklar, aber ich hoffe bald, da ich dringend mehr von Benny und Tom lesen möchte.

Mein Fazit:

Lost Land – Die erste Nacht ist ein Zombieroman der mich überrascht und total gefesselt hat. Die Story bietet viel mehr als nur das Niedermetzeln von Zombies und regt zum Nachdenken an. Der Charakter Benny hat es immer wieder geschafft mich zu überraschen und die Story durch witzige Momente aufzulockern. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sterne.