Rezension

Ein spannender Krimi mit kleinen Schwächen

Bilder des Bösen - Britta Hasler

Bilder des Bösen
von Britta Hasler

Inhalt:

Lischka und Julius sind zurück. Nach dem ersten Band „Das Sterben der Bilder“, befinden wir uns wieder in Wien des Jahres 1906. Eine Zeit, in der der Lebensunterhalt von jungen Mädchen und Frauen aufgrund der großen Armut nicht selten durch die Vermietung des eigenen Körpers bestritten wurden und zum großen Übel auch noch Kriminelle mit dubiosen Geschäftsideen anlockte. Das Geschäft mit jungen Mädchen als Handelsgut blühte förmlich auf.Nach Aufdeckung der Morde aus dem ersten Band, entschließen sich beide eine kleine Privatdetektei zu eröffnen, die hauptsächlich Ehesünder verfolgt. Jedoch läuft die kleine Detektei mehr schlecht als recht, bis beide einen größen Auftrag eines alten Bekannten bei der Polizei erhalten und um Mithilfe an der Aufklärung der Morde an Prostituiertengebeten werden. Lischka und Julius wittern ihre große Chancen, um nicht nur kleinen Fischen hinterher jagen zu müssen. Nichts ahnend, welche Abgründe sich beiden noch offenbaren werden...

Meine Meinung:
Auch Britta Haslers zweiter Krimi ist gut recherchiert und spiegelt die dunkle Zeit in Wien um die Jahrhundertwende sehr gut wieder und entführt den Leser mitten ins Geschehen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und zu großen Teilen dem Sprachgebrauch der damaligen Zeit angepasst.
Wie auch im ersten Band versteht es die Autorin, interessante Einblicke in die Gefühlswelt der verschiedenen Protagonisten zu geben und geschickt den Leser auf falsche Fährten zu locken. So lernen wir die Welt des Mörders, von Julius und Nebenfiguren kennen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Zudem werden wieder zwei Handlungsstränge parallel nebeneinander erzählt, die es als Leser zu ergründen gilt und die so manche Überraschung im Laufe des Buches offen legen. 

Das Thema Prostitution, in dessen Milieu sich auch die Morde zutragen haben, wird natürlich ausführlich thematisiert. Generell habe ich nichts gegen erotische Szenen in einem Buch, jedoch liegt der Schwerpunkt hierbei auf der SM-Szene und deren Praktiken, die einen recht großen Anteil in der Geschichte einnehmen. Für mich persönlich hätten es zeitweise auch etwas weniger ausführlichere beschriebene Erotikszenen sein können, die der Aufklärung und Jagd nach dem Mörder keinen Abbruch getan hätten. Aber das ist eben einfach Geschmackssache. 

Das letzte Drittel des Buches nimmt im Gegensatz zu den vorherigen Abschnitten rasant an Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich förmlich bis zum Showdown. Diese letzten Szenen hätte ich mir persönlich detaillierter in der Beschreibung gewünscht, um als Leser mit weniger offenen Fragen am Ende des Buches dazustehen. Aber wer weiss, ob es nicht doch noch einen dritten Band geben wird....

Mein Fazit:
Ich vergebe 4 Sterne für den zweiten Band, der trotz kleinerer Schwächen mich gut zu unterhalten wusste und mir gleichzeitig Gelegenheit gab, das dunkle Wien um die Jahrthundertwende besser kennenzulernen.