Rezension

Ein spannendes Abenteuer mit einem ganz normalem Helden

Animox. Das Heulen der Wölfe - Aimee Carter

Animox. Das Heulen der Wölfe
von Aimée Carter

Bewertet mit 5 Sternen

Simon scheint ein ganz normaler Junge zu sein. Er geht zur Schule, muss sich dort mit Mobbern auseinandersetzen, lebt bei seinem Onkel Darryl und vermisst seine Mutter, die ihn aufgrund ihres Berufs nur sehr selten besuchen kann und ihm stattdessen Postkarten schickt. Doch eine Sache unterscheidet Simon von allen anderen: Er kann die Sprache der Tiere verstehen und sogar selbst mit ihnen reden. Er versucht, diese Fähigkeit geheim zu halten, besonders vor seinem Onkel, der keine Tiere mag. Trotzdem ist seinen Mitschülern aufgefallen, dass er sich manchmal seltsam verhält, was ihn zu einem Außenseiter gemacht hat. Doch eines Tages soll sich sein sonst so normales Leben ändern, als seine Mutter auftaucht, nur um kurz darauf von einem Schwarm Ratten entführt zu werden. Und dann verwandelt sich sein Onkel auch noch in einen Wolf. Von da an wird Simon immer weiter in eine ihm bisher unbekannte Wahrheit verwickelt: Er ist ein Animox, ein Mensch, der sich in ein Tier verwandeln kann.

Die Prämisse von dem ersten Band von „Animox“ ist sicherlich eine, die viele spannende Abenteuer verspricht. Tatsächlich fiebert man als Leser schnell mit Simon mit, wenn er von Ratten verfolgt wird, in Kämpfe gerät und immer mehr Geheimnisse lüftet. Anfangs dauert es ein wenig, bis Spannung aufkommt, aber dann folgt ein Abenteuer das nächste, auch wenn es zwischendurch immer mal wieder einen Leerlauf gibt, in dem der Fokus auf anderen Dingen wie zum Beispiel der Charakterisierung liegt. Besonders das letzte Drittel des Buches ist sehr mitreißend, sodass man auf jedes neue Kapitel gespannt sein kann.

Simon ist ein normaler Junge. Dieses Versprechen hält das Buch meiner Meinung nach. Er ist kein Superheld, wenn er auch manches Mal etwas übermütig handelt und sich von seinen Emotionen mitreißen lässt. Vielen jungen Lesern sollte es nicht schwerfallen, sich mit ihm zu identifizieren. Außerdem tauchen in dem ersten Band von „Animox“ immer wieder starke Frauen/Mädchencharaktere auf (vielleicht teilweise sogar etwas zu starke), von denen einige Simons treue Freunde werden.

Der Schreibstil ist einfach und trägt dazu bei, dass sich das Buch schnell liest. Leider sehe ich kein Merkmal, das den Stil von anderen abheben würde, aber das ist, finde ich persönlich, auch nicht immer nötig, besonders in Kinder- und Jugendbüchern. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, nicht zu kurz und nicht zu lang. Alles in allem blättern sich die Seiten, besonders im letzten Drittel, wie von selbst um.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir „Animox – Das Heulen der Wölfe“ ziemlich gut gefallen hat. Es ist vielleicht nicht das außergewöhnlichste Buch seines Genres, besonders für jüngere Leser aber auf jeden Fall einen Blick wert, wenn sie sich für die Grundthematik interessieren. Aber auch für Erwachsene, die gerne Jugendbücher lesen, kann es sich lohnen, einen Blick zu riskieren. Die Charaktere sind weitestgehend sympathisch, die Antagonisten bedrohlich, die Spannung immer wieder zu spüren. Alles in allem ein gelungener Auftakt der Reihe. Ich würde dem Buch 5 Sterne geben.