Rezension

Wolfsgeheul und Adlerschrei

Animox. Das Heulen der Wölfe - Aimee Carter

Animox. Das Heulen der Wölfe
von Aimée Carter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Simon ist zwölf und ein totaler Außenseiter. Nicht nur, dass seine Mutter nie zuhause ist und er bei seinem Onkel Darryl aufwächst, wird er in der Schule von älteren Mitschülern gemobbt - weil er Tiere verstehen kann und sich mit ihnen unterhält, ganz besonders mit Tauben. Als wäre das nicht schon schwer genug für einen Jungen seines Alters, werden Darryl und er bei dem nächsten Besuch seiner Mutter überfallen. Von Ratten. Millionen von Ratten, die scheinbar nichts anderes im Sinn haben, als ihn und seine Mutter in ihre Gewalt zu bringen. Seine Mutter wird entführt und Simon erfährt ein paar Dinge. Dass die Mitglieder seiner Familie ihre Gestalt wandeln können zum Beispiel. Dass man erwarten kann, dass es ihm auch so geht. Und dass er mitten in einen Krieg der Gestaltwandler geraten ist und möglicherweise als Erbe des Bestienkönigs eine Gefahr für alle darstellt. Und ach, so: einen Bruder hat er auch noch. Einen Zwillingsbruder, der es gar nicht komisch findet, plötzlich ihn auf dem Hals zu haben ...

Ein großartiger Auftakt einer wohl fünfbändigen Serie. Hier bleibt kaum was zu wünschen übrig. Abenteuer, Familie, Gefahren, Freundschaft. Ganz besonders die Freundschaft unter unterschiedlichen Typen von Gestaltwandlern und Mobbing sind immer wiederkehrende Themen des Buches, ohne irgendwie mit erhobenem Zeigefinger daherzukommen. Manchmal handeln die Protagonisten vielleicht ein bisschen ihrem Alter voraus, aber nicht übertrieben, so dass man gerade auch bei Simon über manch zu sehr vernünftige Gedanken drüber hinwegsehen konnte. Ich kann nur sagen, dass ich mich großartig unterhalten gefühlt habe und mich wirklich auf die nächsten Bücher dieser Reihe freue. Keine reinen Kinderbücher hat diese Serie, vorausgesetzt sie bleibt so fesselnd, das Potenzial für eine neue Sucht.