Rezension

Ein wundervolles Buch mit traurigem Ende

Nur noch ein einziges Mal
von Colleen Hoover

Bewertet mit 4 Sternen

Wieder einmal wurde ich von Colleen Hoover überrascht. Es ist das zweite Buch, welches ich von ihr lese aber ich fand es wirklich gut. Mit nur noch ein einziges Mal katapultiert sie sich in die Liste meiner Lieblingsautoren*innen.

Die Geschichte gefiel mir sehr gut. Eine junge Frau, die sich in einen Mann verliebt wobei wieder ein aktuelles Thema behandelt wird. Es war sehr mitreißend und emotional. In den verschiedenen Abschnitten des Buches konnte ich förmlich die emotionalen Entwicklungen spüren. Mehr als einmal schossen mir Tränen in die Augen oder ich musste lachen. Es war eine wirklich gute Geschichte. Sie wühlt auf und regt einen zum Nachdenken an. Das pikante Thema der häuslichen Gewalt ist wie ein stark präsenter Schleier den kein*e Leser*in einfach so übersehen oder überspielen kann. Der Schreibstil gefiel mir wieder sehr gut obwohl der Spannungsbogen für mich bis kurz vor Ende eher schwach und geradlinig war. Ein riesiger Minuspunkt war jedoch für mich das Ende, obwohl es ja eigentlich der häufig der Realität entspricht wobei ich hier jetzt nicht ins Detail gehen möchte. Insgesamt bin ich jedoch sehr überrascht gewesen, wie manche Wendungen kamen, da ich nicht immer mit ihnen gerechnet habe.

Die Charaktere sind mir noch etwas suspekt, zum einen sind sie mir sympathisch und doch spüre ich diese gewisse Ambivalenz in mir, da sie mir auf der anderen Seite teilweise unsympathisch sind. Bestes Beispiel sind hierbei Ryle und Marshall.

Gefallen hat mir vor allem Atlas der weniger vorkam als durch den Klappentext erschließen lässt, es war weniger Drama und doch ist er mein geheimer Favorit. Er ist irgendwie unglaublich sympathisch, freundlich und bescheiden. Eigentlich genau der Typ Mann, der in solchen Büchern gerne gesehen wird. Über eine Entwicklung kann ich hier jedoch nicht sprechen, da Ryle und Lily hauptsächlich im Buch vorkamen.

Lily löst in mir verschiedene Gefühle aus. Einerseits ist sie sympathisch, traut sich, ihre Träume zu leben und wird dadurch auch erfolgreich. Eigentlich also eine sehr gute Protagonistin und doch spuckt in mir der Gedanke, wie kann sie mit ihrer Vergangenheit noch so umsichtig sein. Ihre Handlungen waren mir einfach nicht klar und doch macht dieses Handeln das Buch so authentisch weil es eben in der Realität wirklich so abläuft. Deswegen denke ich, dass ihre Entwicklung eher ins Negative verlief. Das ist aber nicht negativ gemeint, es ließ das Buch real wie eine Nacherzählung wirken. Lily als Charakter war gut ausgearbeitet und ich muss sagen, dass sie auf jeden Fall auf Platz zwei meiner Charaktere ist.

Ryle war mir von vorne herein unsympathisch. Ich mochte weder ihn noch seine Absichten. Die Sache mit den nackten Wahrheiten war schön und interessant aber er als Charakter war einfach nicht mein Typ Mann den ich hier gerne sehe. Ich konnte verstehen, warum Allysa Lily erst einmal warnt. Seine Handlungen passen gut zu ihm und sie lassen ihn sehr realistisch wirken.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, bis auf das Ende hin war das Buch auch unglaublich gut lesbar und die emotionalen Szenen waren wirklich herzzerreißend. Die Charaktere und die Handlung waren realistisch und nachvollziehbar. Insgesamt bekommt das Buch von mir vier von fünf Sternen, da es kein Jahreshighlight für mich war ich es aber auf jeden Fall weiter empfehlen werde.