Rezension

Überraschend und überragend

Nur noch ein einziges Mal
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Bei den Romanen von Colleen Hoover denkt man sofort an richtig gute Liebesgeschichten, doch dann hat man "Nur noch ein einziges Mal" in der Hand und bekommt etwas geliefert, womit man wirklich niemals gerechnet hätte. Ich kann und werde euch nicht sagen, welches Thema die Autorin in ihrem Werk behandelt, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Würde ich es verraten, wäre dies für den Leser ein nicht so intensives Erlebnis selbst in der Geschichte zu versinken. In der Welt von Lily und Ryle abzutauchen. Sie und alle anderen Figuren kennen- und lieben zu lernen...
Gerade dass ist über das Thema nicht sprechen, bzw. schreiben werde, macht mir diese Rezension schwer. So schwer, das ich tatsächlich Wochen gebraucht habe, um sie überhaupt erst anzufangen. Ich werde es jetzt einfach mal versuchen.
Colleen Hoover hat mich mit diesem Buch sehr berührt. Ich habe vieles hinterfragt, auf alles eine Antwort bekommen und war so drin in der Geschichte, das ich sämtlich existierende Emotionen gespürt und gelebt habe. War ich auf der einen Seite noch entzückt über so viel Charme von Atlas, war ich im nächsten Atemzug erschüttert über den weiteren Verlauf der Geschichte. Hoover lässt grundsätzlich alles immer echt erscheinen, sie schreibt flott und zeichnet ihre Figuren sehr liebevoll.
Besonders gut gefällt mir, dass es immer mal wieder Sprünge in die Vergangenheit gibt. So lernt man auch Atlas sehr gut kennen und schließt ihn fest ins Herz. Wie Lily mit ihm umgegangen ist, rührte mich sehr. Lily ist allgemein eine sehr gute Protagonistin. Zwar kann man manche ihrer Handlungen vielleicht nicht auf der Stelle nachvollziehen, bei näherer Betrachtung jedoch schon.

»Man begegnet im Leben so vielen Menschen. [...] Sie sind wie Wellen, die auf einen zuströmen und sich wieder zurückziehen. Darunter gibt es welche, die höher sind als andere und eine viel stärkere Welle haben. Manche bringen Dinge [...] an die Oberfläche und schleudern sie an den Strand, wo sie liegen bleiben. Spuren im Sand, die noch lange, [...] daran erinnern, dass sie da waren.«
Zitat aus: "Nur noch ein einziges Mal"

Ich habe mit ihr mitgefiebert, mich mit ihr gefreut, mit ihr geweint. Eigentlich war ich genau wie Allysa stets an ihrer Seite und habe jede auch mal nicht so schöne Aktion von ihr miterlebt. An manchen Stellen war ich sprachlos, an manchen wütend und manchmal einfach nur traurig.
Colleen Hoover zerstört mich emotional mit jedem ihrer Bücher. Sie lässt einem die Figuren, allen voran natürlich die Protagonistin, so nahe kommen, dass man in dessen Rolle schlüpft und somit denkt, man würde das alles selbst erleben. Man kann sich nicht dagegen wehren, diese Emotionen stets mit voller Wucht abzubekommen. Sie erschafft eine Geschichte, die absolut unter die Haut geht und mehr als nur eine Träne fließen lässt.
Als ich das Buch beendet hatte, war ich wie taub. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Ich musste gleich über das Gelesene sprechen, was ich auch tat. Dieser Moment ist schon sehr lange her und doch hallt der Roman noch in mir nach. Mir haben immer die Worte gefehlt um dieses Werk endlich zu rezensieren. Nun hoffe ich, ich konnte euch meine Begeisterung in irgendeiner Art und Weise so nahe bringen, dass ihr diese Geschichte kauft, euch in sie verliert und sie gleichermaßen hasst und liebt, wie ich es tue.

Fazit:
"Nur noch ein einziges Mal" ist mein Jahreshighlight 2017 geworden. Colleen Hoover hat sich mit diesem Roman an ein sehr schwieriges Thema gewagt und dieses sehr gut umgesetzt. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und beschönigt nichts. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, musste die ein oder andere Träne vergießen und habe den Roman, trotz des ernsten Themas, sehr genossen. "Nur noch ein einziges Mal" ist ein echtes Meisterwerk!
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