Rezension

eine ausbaufähige Stalkergeschichte

YOU - Du wirst mich lieben - Caroline Kepnes

YOU - Du wirst mich lieben
von Caroline Kepnes

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt:

Als der Buchhändler Joe die Studentin Beck erblickt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Für ihn. Durch die sozialen Netzwerke findet er alles was nötig ist, um sich in ihr Herz zu schleichen. Nicht nur ihre Interessen, sondern auch ihr Wohnsitz bleibt vor ihm nicht verborgen. Er lernt sie bis zum kleinsten Detail kennen. Zumindest glaub das Joe, und sein Plan geht auf: Joe und Beck werden ein Paar. Als die Beziehung zum Scheitern droht, setzt Joe alles darauf dies zu vermeiden, was tödliche Konsequenzen mit sich zieht.

Meinung:

Der Klappentext war sehr vielversprechend und hat mich neugierig gemacht, denn die Thematik des Buches fand ich sehr interessant. Bisher hatte ich nicht viel darüber gelesen und ging mit einem positiven Gefühl an das Buch.

Mir fiel es schwer in die Geschichte reinzukommen, das lag vermutlich an den ungewohnten Schreibstil der Autorin. Ich musste mich erst an diese Schreibweise gewöhnen. Es war schnell ermüdend, sodass ich mich fragte, ob ich an der Geschichte dran bleiben möchte oder nicht. Somit verlief knapp die erste Hälfte des Buches sehr schleppend. Aber dann konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, weil mich doch die Geschichte gepackt hatte.

Man erfährt viel über die Gedankengänge des Protagonisten und Einblicke auf seine zwangsgestörten Verhaltensmuster, was einerseits faszinierend und andererseits anstrengend zu verfolgen war. Joe sieht sich selbst nicht als Stalker und besitzt sogar einen gewissen Charme, sodass er mir nicht immer unsympathisch war, was einfach erschreckend und irritierend ist, weil er der „Böse“ ist. Die restlichen Charaktere kamen mir eher distanziert vor. Ich erlebe es selten, dass ich so gut wie keinen Charakter sympathisch finde oder eine Verbindung aufbaue. Aber hier fand ich alle nicht authentisch genug. Besonders konnte mich seine Angebetete nicht überzeugen. Ich fand sie einfach nur nervig. Außerdem war es unrealistisch, dass keine Konsequenzen für die Taten von Joe folgten. Er ist mit allem davon gekommen.

Fazit:

Gute Idee, aber an der Umsetzung hätte man noch arbeiten können. Das Buch hat mich dennoch zum Nachdenken gebracht. Fand es beängstigend, wie schnell Joe alle Informationen über Beck herausgefunden hatte. Vor allem erschreckend, wie viel man durch die sozialen Netzwerke herausfinden kann. Da fragt man sich, wie viel man von sich selbst preisgeben möchte. Auf jeden Fall blieb bei mir ein beklemmendes Gefühl zurück, als ich das Buch beendet hatte. Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht.