Rezension

Eine emotionale Fortsetzung

Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse -

Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse
von Felicia Otten

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich mit großer Begeisterung den ersten Band der erfolgreichen Saga „Die Landärztin- Aufbruch in ein neues Leben“ von Felicia Otten gelesen habe, wartete ich nun sehnsüchtig auf den zweiten Teil „Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse“, der nun im Mai 2022 im blanvalet – Verlag erschienen ist. Endlich geht die Reise um Dr. Thea Graven weiter…..

Wie schon im ersten Teil hat mich der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin wieder begeistert und so durfte bzw. konnte ich sofort in die Geschichte von Dr. Thea Graven ein- und abtauchen. Kaum hatte ich dieses Buch angefangen, zog es mich erneut in seinen Bann, der mich fast daran hinderte, dieses Buch vorzeitig aus den Händen zu legen. Zu jeden Zeitpunkt wollte ich wissen, wie es mit Thea Graven und ihrem Freund Dr. Georg Berger weitergehen wird. Auch wenn der erste Teil dieser Reihe nur ein paar Monate zurück liegt, so war ich dankbar für die kurzen Rückblicke, die die Autorin so perfekt in die Handlung einfließen lassen hat. Aber nicht nur der Schreibstil hat meine Erwartungen übertroffen, sondern auch die Charaktere, die erneut authentisch und so lebendig dargestellt worden sind, dass man glaubt, man würde sie schon jahrelang kennen. Auch die Kulissenbeschreibung war wieder ein Highlight und an jedem Ort hatte ich das Gefühl, ich wäre live vor Ort. Detailliert beschreibt sie u.a. das Schlösschen, die Kurklinik oder die Kinderabteilung. Ein wahres Kopfkino begann

Die Handlung dreht sich immer noch um Dr. Thea Graven, die in Eichenborn ihre neue Heimat gefunden hat. Beruflich und auch privat hat sich in den vergangenen Monaten einiges in ihrem Leben verändert. Sie absolviert gerade ihre Ausbildung zur Gynäkologin an der Uniklinik und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Dr. Georg Berger. Glücklicher könnte sie kaum sein, würde Georg nicht für sie eine Hiobsbotschaft bereithalten. Zudem macht ihr gesundheitlicher Zustand ihr auch noch zu schaffen. Ein plötzlicher Zusammenbruch verändert drastisch ihr Leben, denn die Diagnose ist niederschmetternd. Thea ist nicht, wie sie glaubte, an einer Grippe erkrankt, sondern an Kinderlähmung. Für Thea bricht eine Welt zusammen. Was für eine Hiobsbotschaft hat Georg erhalten? Werden Thea und Georg das Schicksal gemeinsam meistern oder wird die Krankheit ihr Glück zerstören?

 

In ihrem neuen Roman erzählt Felicia Otten die Geschichte um Dr. Thea Graven weiter, die nach einigen beruflichen und privaten Schwierigkeiten endlich angekommen zu sein scheint, aber es warten neue Probleme auf sie. In diesem Band geht es in erster Linie um Kinderlähmung. Da es noch keinen Impfstoff für sie gab, war sie hochgradig ansteckend und konnte somit jeden treffen. Zudem waren die Behandlungsmethoden noch nicht ausgereift. All diese Informationen hat die Autorin in ihren akribischen Recherchen zusammengetragen und in die Handlung brillant eingewebt. So erhält der Leser wichtige Fakten über Behandlungsmethoden und Heilungschancen, so wie die schwierigen Umstände, die in den Kinderkliniken herrschten. Aber wer jetzt meint, dass es hier nur um Fakten geht, der irrt. Emotional beschreibt die Autorin den steinigen Weg, den die Ärztin in ein ungewisses Leben führt. Die emotionale Berg- und Talfahrt hat mich mehr als nur berührt. So freute ich mich über jeden kleinsten Fortschritt den Thea Graven meisterte, aber zugleich machten mich die Zustände wütend, die in der Kinderabteilung der Klinik herrschten.

Das Ende dieser Saga war stimmig und passte perfekt. Allerdings hoffe ich noch, dass Felicia Otten vielleicht noch einen Band von der Landärztin veröffentlichen darf.

 

Ein emotionaler zweiter Teil, der wieder einmal nicht besser hätte geschrieben werden können. Authentisch und lebensnah.

5 von 5 Sternen und ein Muss für jeden Leser, der Familiensagas liebt.