Rezension

Eine Freundschaft im Rückblick

Lichtungen
von Iris Wolff

Bewertet mit 4 Sternen

„...Erinnerungen waren über die Zeit verstreut wie Lichtungen. Man begegnete ihnen zufällig und wusste nie, was man darin fand...“

 

Die Autorin hat einen sprachlich ausgereiften Roman geschrieben. Trotzdem ist es keine leichte Lektüre, denn die Geschichte wird in einzelnen Episoden erzählt, die immer weiter zurück in die Vergangenheit führen. Das will heißen, das neue Kapitel endet dort, wo das zuletzt Gelesene aufgehört hat.

Die Geschichte beginnt in der Gegenwart.

 

„...Für ihn war diese Reise ein Aufbruch, für sie ein Übergang, vielleicht sogar Abschluss...“

 

Lev und Kato sind in Rumänien aufgewachsen. Nach dem Öffnen der Grenze haben sich ihre Wege getrennt. Kato zog es in die Welt, Lev blieb und arbeitete im Sägewerk. Kato verdient ihr Geld als Malerin auf der Straße. Jetzt haben sie sich in Zürich getroffen. Gemeinsam sind sie durch Europa gefahren. Sie denken darüber nach, zurück zu reisen.

Das Buch gibt einen Einblick in das Leben in Rumänien. Ley stammt aus einer Familie, die in vielen Nationen ihre Wurzeln hat. Sein Großvater zum Beispiel ist Österreicher. Über Katos Herkunft erfahre ich nur wenig.

Die einzelnen Episoden sind wie eine Perlenkette voller Erinnerungen. Dabei steht Lev im Mittelpunkt. Wie die Freundschaft zu Kato zustande kam, erfahre ich erst spät. Es ist eine Freundschaft mit Ecken und Kanten.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.