Rezension

Zurück auf Anfang

Lichtungen
von Iris Wolff

Bewertet mit 4 Sternen

Kato und Lev verbindet eine Freundschaft seit Kindertagen. „Lichtungen“ gewährt Einblicke in ihre Entwicklung und das Leben drumherum.

Während sich Handlung innerhalb der einzelnen Kapitel vorwärts bewegt, sind diese rückwärts, also vom Heute zur Vergangenheit hin, angeordnet. So ist uns der Ausblick von Anfang an bekannt, während wir uns nach und nach in der Zeit zurückbegeben.

Der Roman besteht aus Episoden im Leben der Protagonisten, die viel über die Zustände ihres Landes, Rumänien, offenbaren, einer Diktatur, die Angst schürt und Menschen fliehen lässt, die aber auch viel offenlassen. Durch das Rückwärtserzählen und das Episodenhafte wird das Erfassen der Zusammenhänge etwas erschwert.

Die auktoriale Erzählstimme verwendet eine poetische Sprache, um Alltägliches zu beschreiben. „Diese Stille, dachte Lev, war eine, die aus Tönen kommt, die noch von ihnen erzählt, die satt ist und voll, die sich erst verflüchtigen muss, wie Rauch.“ Es ist diese schöne Sprache, die mich im Buch versinken und mich darüber hinwegsehen ließ, dass mir womöglich ein Detail entgangen ist; es lohnt sich allemal!