Rezension

Schwieriger Erzählstil

Lichtungen
von Iris Wolff

Bewertet mit 4 Sternen

Auf der Suche nach dem Platz im Leben

Lev und Kato kennen sich seit ihrer Kindheit,in der sie sich durch besondere Umstände verbunden fühlen.Ihre Lebenswege gehen in verschiedene Richtungen ,um sich doch wieder zu finden.Die Geschichte einer berührenden Freundschaft. 

Meine Meinung: 

Ich habe mit dem Buch am Anfang sehr gehadert, weil ich große Probleme mit der rückwärts erzählten Geschichte hatte. Nach einiger Zeit habe ich mich zwar damit arrangiert ,kann aber nicht sagen,dass es der Schreibstil ist,welcher zu meinen Favoriten gehört.Es hat mir sehr geholfen,dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen habe,durch den Austausch mit den anderen Teilnehmern,haben sich für mich einige neue Erkenntnisse ergeben. 

Gleichwohl hat es die Autorin geschafft eine sehr besondere Geschichte über eine langjährige Freundschaft ,sehr geschickt mit der politischen Lage im Vielvölkerstaat Rumänien zu vermischen.Ihr Schreibstil ist ungewöhnlich und wechselt zwischen lapidar erzählten Episoden über den Alltag der Bevölkerung und ganz zarten, beinahe poetischen Teilen.Immer wieder tauchen berührende Zitate auf „Man ist,einmal gegangen ,immer ein Gehender“,ist nur eines davon. 

Da die Geschichte in Rumänien spielt, ist natürlich auch die Reaktor Katastrophe von Tschernobyl thematisiert,ein schlimmes Ereignis,was schon fast wieder aus unseren Köpfen verschwunden ist.Der Umgang der Bevölkerung damit und die Frage, ob man in diesem Land weiter leben kann, nehmen ebenso Raum in diesem Buch ein.Ich fand es noch im Nachhinein, entsetzlich, mit wie wenig Informationen (die zum Teil auch nicht stimmten) man die Bevölkerung damals abgespeist hat. 

Ein Buch ,dessen Lektüre Zeit und hohe Konzentration erforderte,was mir aber trotz der anfangs thematisierten Probleme,gut gefallen hat.