Rezension

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Eine Geschichte mit Herz und Spannung.

Highland Hope 1 - Ein Bed & Breakfast für Kirkby -

Highland Hope 1 - Ein Bed & Breakfast für Kirkby
von Charlotte McGregor

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die 32-jährige Collen reist mit Tito, dem Jack Russel Terrier ihres verstorbenen Vaters, von Boston nach Schottland. Es war der Wunsch von ihrem Vater gewesen, in seiner Heimat seine letzte Ruhe zu haben. Mit der Urne im Gebäck geht es nach Kirkby, so heißt der kleine Ort. Es war ein langer Tag und Colleen wollte einfach nur noch schlafen. Sie hatte im voraus für einen längeren Zeitraum ein Cottage bei dem Bed & Breakfast "The Cosy Thistle" eingemietet. Was sie jetzt vor allem brauchte, war Abstand zu allem und dann wollte sie sehen, wie es weiterging. Finanziell konnte sie sich auch durch das Erbe diese Auszeit leisten. Es war Ende Oktober, nicht gerade die beste Jahreszeit, um die ganze Schönheit des Landes zu sehen. Kirkby war ein kleiner Ort und "The Cosy Thistle" war ein Familienbetrieb. Umso bedauerlicher war es, dass  nach der langen Anreise niemand Colleen in Empfang nahm. Und das bei dem Shitwetter. Völlig durchnässt hatte sie sich auf den Stufen zum Eingang niedergelassen und war wohl eingeschlafen.
Ausgerechnet an diesem Tag musste Alex Fraser mit seinem zwölfjährigen Sohn Aidan ins Krankenhaus. Alex hatte vor Jahren den Betrieb von seinem Vater Marlin übernommen. Aidans Mutter Zoe war eine erfolgreiche Schauspielerin und lebte ind Amerika. Dort hatte Alex sie auch kennengelernt. Als Alex mit Aidan nach Schottland zurückkehrte, blieb Zoe drüben und überließ die ganze Verantwortung für Aidan Alex.
Umso größer war nun der Schreck, als Alex mit Aidan heimkommt und dort die Frau mit Hund sitzen sieht, völlig durchnässt. Das hatte er ganz vergessen und von seinen anderen Verwandten, die mithalfen, war keiner da.
"Es tut mir so unendlich leid, Miss ...", begann Alex, bis ihn ein Blick aus den traurigsten grünen Augen, die er je gesehen hatte, verstummen ließ.
Zitat S. 17

Auch wenn es für alle Beteiligten kein guter Start war, Colleen ist angenehm überrascht von der Herzlichkeit der Bewohner von Kirkby. Anscheinend erinnerten sich doch einige an ihren Vater und so gehörte sie einfach dazu. Dann ist da noch Betty Murray, eine ältere Dame, weltoffen und weise. Und aller Wahrscheinlichkeit nach eine entfernte Tante von Colleen. Aidan und Tito sind von Beginn an eine Einheit. Aidan hatte sich schon immer einen Hund gewünscht. Aber alles läuft nicht gleich so glatt, denn Colleen erinnert sich an eine Begebenheit vor gut zehn Jahren in New York. Dort hatte sie in einem Hotel eine nicht so erquickende Begegnung mit Alex, als sie dort vor Ort für die Hochzeitsplaner-Agentur ihrer Mutter tätig war.
Mit dem ersten Band der "Highland Hope" Reihe hat die Autorin eine ganz bezaubernde Geschichte geschrieben. Es sind nicht nur die Charaktere Colleen, Alex, Aidan und viele andere Nebencharaktere, sondern auch der gewählte Handlungsort. Man hat das Gefühl alle irgendwie zu kennen. Vor allem das Gemeinschaftsgefühl, man kümmert sich hier, wird sehr gut gezeigt. Und ein bisschen Drama muss sein. Einerseits kommt es von Colleens Mutter, die trotz der Scheidung ihr das Erbe streitig machen will. Auch von Zoe, die sich auf einmal an ihre Mutterpflichten erinnert. Zwei Mütter, zwei verschiedene Storys, und sie geben der ganzen Handlung noch einmal einen Aufschwung. Denn das zwischen Colleen und Alex, dem Zweifler, die Chemie stimmt, zumal Colleen einen guten Draht zu Aidan hat, wird von einem Auf und Ab begleitet. Bei dieser Lesereise verliebt man sich erneut in das Land und die fiktiven Charaktere. Ein schön gezeichneter Dorfplan ziert die Innenseite. Am Ende gibt es noch ein Personenregister, mal was anderes. Und nein, ich gehe nicht intensiver auf die Handlung ein. Der Klappentext gibt gute Infos. Einladend auch das Cover.
Ich gebe gern meine Leseempfehlung.