Rezension

Frauen, Wohlfühl- Liebesroman - leider für meinen Geschmack zu seicht...

Highland Hope 1 - Ein Bed & Breakfast für Kirkby -

Highland Hope 1 - Ein Bed & Breakfast für Kirkby
von Charlotte McGregor

Bewertet mit 3 Sternen

"Highland Hope" (Ein B&B für Kirkby) von Charlotte McGregor (Pseudonym der deutschen Schriftstellerin Carin Müller) ist der Auftakt einer geplanten vierteiligen Liebesromanreihe, die im fiktiven Ort Kirkby in Schottland angesiedelt ist. Der Roman erschien (2021, TB brosch.) im Heyne-Verlag, München (Penguin Random House Verlagsgruppe).

 

Worum geht's?

 

Der Vater von Colleen Murray (33), einst geboren in Kirkby, hat eine gutgehende Anwaltskanzlei in Boston/USA. Als er erfährt, dass er unheilbar krank ist, haben er und seine Tochter Colleen noch ein wenig gemeinsame Zeit, in der er sie bittet, seine Urne nach seinem Tod nach Schottland zu bringen, um ihn in Kirkby zu bestatten. So fliegt Colleen , die ihren Job in der Hochzeitsplanungsagentur ihrer geschäftstüchtigen, aber kalten Mutter gekündigt hat, ins unbekannte Schottland - zu den Wurzeln ihres Vaters und beschließt, für eine Weile dort zu bleiben, bis sie weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen will....

 

Sie quartiert sich im recht luxuriösen B&B der Familie Fraser bei Alexander Fraser (37) ein; ein alleinerziehender Vater, dessen Sohn Aidan bei ihm lebt und dessen Familienclan der Frasers recht aktiv im Dorf ist; seine Schwester Isla betreibt ein Sterne-Restaurant, sein Vater Marlin ist Dorfschmied und Tante Alice sowie die Cousinen helfen in der Anlage der Cottages wie auch im Restaurant mit, während Onkel Rupert sich um die Pferde kümmert.

Die Ankunft von Colleen ist anders, als sie es sich vorstellte, doch trotz Verspätung von Alex, der mit seinem Sohn Aidan zum Arzt musste, sind sich beide Hauptprotagonisten auf Anhieb sympathisch und die Geschichte des "sich-findens" nimmt in der spektakulären (und von der Autorin gut gewählten) Kulisse der schottischen Highlands seinen Verlauf...

Eine zwingend erforderliche Reise nach Boston wird zur Belastungsprobe der jungen Beziehung: Werden Colleen und Alex dieser stand halten - und hat ihre Liebe eine Zukunft?

 

Meine Meinung:

 

Mich hat das sehr ansprechende Cover und ein literarischer Ausflug in Pandemiezeiten in die schottischen Highlands (die ich 2018 endlich selbst einmal besuchen konnte) sehr gereizt und ich hatte mich auf einen Liebesroman eingestellt. Der Roman ist ein ausgesprochener Frauen- und Wohlfühlroman, der flüssig und leicht lesbar geschrieben wurde: Die Dialoge zwischen Colleen und Alex fand ich recht gelungen (wie auch die Handlungsverläufe bezüglich der Nebenfiguren); auch das Setting und Ausflüge sowie viele Ausritte sind natürlich sehr schön zu lesen. Allerdings fehlte mir persönlich (trotz recht sympathischen Figuren, besonders vielleicht Colleen) ein gewisser Tiefgang: Die Handlung plätscherte so vor sich hin; das Ziel war absehbar und alles wirkte auf mich etwas zu konstruiert. Waren die Dialoge oftmals recht gelungen, hatte ich meine Probleme, den (teils sehr naiven und nicht zum Alter der 33 und 37 passen wollenden) Gedankengängen etwas abgewinnen zu können, die einen recht großen Raum im Roman ausnehmen: Sie nervten mich und "Highland Hope" hätte für mich eher gewonnen, wenn man die teils abstrusen Gedanken von Alex, der hier auch das Klischee des typischen Highlanders verkörpert (sehr attraktiv und anziehend, muskulös), getrost beiseite gelassen hätte.

 

Fazit:

Ein unterhaltsamer, jedoch meines Erachtens eher seichter Frauen-, Wohlfühl- und Liebesroman, der den Auftakt einer Reihe im fiktiven schottischen Kirkby gibt: Ich bin sicher, dass er seine Leserschaft finden wird, ich werde jedoch eher nicht dazugehören: Mir persönlich jedoch ist er teilweise zu klischeehaft und wenig tiefgründig; ich lese durchaus (auch mal) Liebesromane, aber dieser gehört beim besten Willen leider nicht dazu. Daher vergebe ich knappe 3 Sterne.