Rezension

Eine interessante, bewegende Geschichte

Emilies Erbe -

Emilies Erbe
von Bianca Elliott

Bewertet mit 4 Sternen

Auf Gut Sommerroth laufen die Vorbereitungen für ein großes Familientreffen als plötzlich ein Taxi vorfährt. Aus dem Auto steigt Emilie, Mutter und Großmutter der Familie, die vor 30 Jahren spurlos verschwand. In Emilie steigen durch die Heimkehr viele alte Erinnerungen auf, doch sie möchte nicht darüber sprechen. Enkelin Marisa spürt einen besonderen Draht zu ihrer Oma und möchte ihr helfen. Gleichzeitig kommt es auf dem Gut zu einem großen Drama, bei dem sie auch vermitteln möchte.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen die Vergangenheit von Emilie. Sie wuchs auf einem Gut in Ostpreußen auf und ihre ganze Liebe galt ihren Pferden. Doch dann marschierte die Rote Armee ein und Emilie und ihre Familie mussten sich und ihre Pferde retten.

Die Geschehnisse um Emilie haben mich völlig in ihren Bann gezogen. Die Geschichte wurde sehr spannend, anschaulich und tragisch erzählt. Entsetzlich, das dies auf wahren Begebenheiten beruht und reale Menschen so ein Leid ertragen mussten.

Die zweite Zeitebene ist in der jetzigen Zeit, in der Emilie als alte Frau auftaucht. Marisa leitet gemeinsam mit ihren vier Geschwistern den Hof. Pferde liebt nur ihre ältere Schwester. In diese Erzählung habe ich eine Weile gebraucht hineinzukommen. Anfangs wusste ich nicht so recht was ich von den Geschwistern, dem Miteinander halten soll, doch mit der Zeit habe ich auch vor allem Marisa in mein Herz geschlossen.

Alles in allem fand ich es ein tolles Buch. Eine Familiengeschichte mit viel Tiefgang durch die Erzählungen der Flucht aus Ostpreußen - und auch das Pferde so einen großen Anteil hatten, hat mir gut gefallen. Auch hier interessant, das ein wahrer Grund dahinter steckt. Die Geschichte der Trakehner habe ich noch nicht gekannt.