Rezension

Eine Welt des Dunklen und Bösen

Dracyr 01 - Das Herz der Schatten - Susanne Gerdom

Dracyr - Das Herz der Schatten
von Susanne Gerdom

Kay Devrillan ist erst 16 Jahre alt, hat aber bereits Schreckliches erlebt. Ihre Familie wurde durch die dunklen Machenschaften des mächtigen Dracyrmeisters Lord Harrynkar ausgelöscht. Die junge Kay hat Rache geschworen und versucht nun als Dienstmädchen im Hause des Dracyrlords so nah wie möglich an diesen heranzukommen um ihn zu töten. Doch dieses Unterfangen ist nicht so leicht, wie sie es sich vorgestellt hat und dann ist da auch noch der Sohn des Lords, Damian, zu dem sich Kay auf eine seltsame Art hingezogen fühlt. Die junge Frau merkt deutlich, wie sehr Damian unter seinem Vater leidet und will ihm helfen, doch Damian stößt sie auch immer wieder von sich. Auch ihn umgibt eine dunkle Seite, die nicht so leicht zu durchdringen ist. Noch mehr verunsichert Kay aber im Schloss die seltsame Stimme, die sie immer wieder hört und deren Verbindung schon bald klar wird. Ein Dracyr geht eine enge Beziehung mit Kay ein, er erwählt sie praktisch als seine Reiterin. Von da an führt Kay ein Leben zwischen zwei Welten, zwischen Gut und Böse, zwischen ihrer Familie und ihrem alten Leben und der Welt des Dracyrlords. Auf welcher Seite sie steht ist klar, aber kann sie diese Rolle auch bis zum bitteren Ende durchhalten? Wird sie den Kampf gegen das Böse gewinnen?

Susanne Gerdom hat in ihrem neuen Buch eine Welt des Dunklen und Bösen erschaffen, die mit ihrer Einzigartigkeit zu bezaubern versteht. Die Dracyr sind wirklich besondere Wesen, die eine solche Faszination auf den Leser ausüben, dass man sie einfach lieben muss, auch wenn sie oder ihre Reiter böse sind und nur Trauer und Leid über das Land bringen.

Die Handlung lebt von den sehr unterschiedlichen Charakteren und ihren Beziehungen zueinander. Hier geben auch das angehängte Personenverzeichnis und das Glossar noch weitere Auskünfte, man sollte sie aber erst gegen Ende der Handlung genauer durchlesen, da dem aufmerksamen Leser andernfalls vielleicht etwas Spannung verloren gehen könnte.

Die Geschichte ist gut durchdacht und in sich abgeschlossen, aber dennoch so offen gestaltet, dass man sich am Ende vorstellen kann weiter zu lesen und einige Zeit später erneut einzutauchen in die Welt von Albrastor. Ich würde mir ein Wiedersehen mit den Dracyr jedenfalls wünschen. 

Copyright © 2014 by Iris Gasper