Rezension

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Unglaublich fesselnde, mystische Fantasiegeschichte im Land der Drachenreiter

Dracyr 01 - Das Herz der Schatten - Susanne Gerdom

Dracyr - Das Herz der Schatten
von Susanne Gerdom

Bewertet mit 5 Sternen

Das Ende ist immer wieder ein neuer Anfang!

Die ersten zwei Seiten beginnen düster, furchterregend, was mich dazu bewog, mit dem Ende, den Personen und dem Glossar anzufangen.

Drachen sind so faszinierende Geschöpfe und seit langem lese ich sehr gern Fantasiegeschichten über diese Wesen.

Drachen – Urtiere – Fabelwesen, wer sich einmal in sie verliebt, kommt (selten) davon los.

Der neue Roman von Susanne Gerdom spielt im Land Albrastor, welches seit der Ermordung unter der Knechtschaft des Dracyrmeisters und Hexer, Lord Houron Harrynkat, leidet. Wer sich gegen ihn auflehnt, gilt als Rebell und wird zum Tode verurteilt. Der Lord war dermaßen verhasst, ebenso gefürchtet wie seine Schattenreiter. Sich gegen sie zu stellen, hieß Kopf ab und dieser wurde dann öffentlich rund um die Burgmauer aufgespießt. Und das waren nicht wenige Köpfe oder ihre Reste, die dort zu sehen waren. Des einen Leid, den Raben zur Freud.

Nach der Ermordung ihres Bruders als Rebell läßt sich die junge, erst sechzehn Jahre alte Lady Karolyn als normales Hausmädchen im Schloss unterbringen. Sie will Rache. Ziemlich mutig für so eine junge Lady. Karolynne Donne, kurz Kay genannt, gerät dann auch gleich ins Visier des Dracyrmeisters.

Zitat S. 24

Der Dracyrmeister nickte nachdenklich. „Ich werde dich im Auge behalten, Karolyn. Du hast etwas an dir, was mich verwirrt.“

Seltsames passiert auf der Burg und Kay macht Bekanntschaft mit Damian, dem Sohn des Dracyrmeisters, der sogleich von ihrer Art angezogen wird. Für Kay ist es nicht ganz einfach, ihre wahre Herkunft, ihre Erziehung zu unterdrücken. Welches Mädchen vom Land gab sie so wie sie? Doch ihr Vorsatz, Rache zu üben, verliert sie nicht aus den Augen, trotz der schweren körperlichen Arbeit, die sie verrichten muss.

Was hatte es mit der Stimme auf sich, die sie seit kurzem hörte und wer oder was ist Gormandel?

Welche Furcht Damian vor seinem Vater hat, zeigt sich schon bald.

Die Drachen – Dracyr – haben eine anz besondere Bindung zu ihren Reitern. Und Damian liebt seinen Drachen, aber auch um die nachwachsende Generation. Diese muss zwar noch erzogen, abgerichtet werden, aber er lehnt die pure Gewalt ab. Denn schon sehr früh beginnt die Verbindung, das Vertrauen von Mensch zum Tier und umgekehrt. Für Dramian ist sein Drache alles, hier findet er die Wärme und Liebe, die Geborgenheit, auf die er sein Leben lang verzichten musste.

In „Dracyr“ sind es nicht nur die Hauptpersonen, hier haben die Drachen eine klare, bedeutende Stellung in der Handlung. Wer den Schreibstil der Autorin kennt, den verwundert es nicht, wenn wieder einmal ein derart kompaktes Bildkino entsteht. Um es ganz geschwollen auszudrücken, eine 3-D-Brille reicht nicht aus.

 

Es gibt Szenen im Buch, wo man sich fast als die Person fühlt, wie gerade beschrieben. Einzigartig und dann wiederum gefühlvoll führt die Autorin den Leser an das „Tier“ Drachen – Dracyr – heran. Mit ihm eins zu werden, das Verschmelzen  beider so unterschiedlichen Arten, Mensch und Tier, kaum mit Worten zu beschreiben. Das ist hohe Schreibkunst!

 

Habe ich euch zu wenig von der Handlung, von den Charaktere erzählt? Das macht nichts. Ich kann euch nur raten, das Buch zu lesen oder vorab die Leseprobe.

 

Was auch immer noch nach „Dracyr“ kommt, ich habe keine Ahnung, wie die Autorin das toppen will.

„Dracyr“ ist eins von meinen TopTen Büchern 2014 und erhält die höchste Buchanzahl, die es bei mir gibt – nämlich sechs Lesegenuss-Bücher.

Cover – Top 6*

Schreibstil – Top 6*

Inhalt – Top 6*