Rezension

Endlich mal keine klischeehafte Rockstar-Romance

Only One Song -

Only One Song
von Anne Goldberg

Ich bin ehrlich, vom Trope her war ich erstmal skeptisch, weil ich mit Rockstars, ihrem Lifestyle und Image einfach gar nichts anfangen kann. Aber zum Glück erfüllt dieses Buch einfach keins dieser Klischees, nicht mal ansatzweise. Stattdessen hat es mich auf so viele andere Arten völlig zerstört, die nichts mit der eigentlichen Lovestory zu tun haben- klasse Leistung eine so packende, emotionale und wendungsreiche Rahmenhandlung zu schaffen.

Zum Inhalt: Während Theo versucht sich über ihre Zukunft klarzuwerden, jobbt sie in einer Bar und lernt dabei Winston kennen, den sie fälschlicherweise für eine Aushilfe ist. Dabei entpuppt er sich als Drummer einer aufstrebenden Band und schnell kommen sich die beiden näher. Aber die anstehende Tour droht die beiden wieder auseinanderzureißen.

Ich mochte die Chemie zwischen den Protagonisten total gern. Vor allem auch weil Theo so rational an das Thema Beziehung rangegangen ist, was mir total erfrischend schien, gegen all die NA/YA-Protas die nach drei Tagen von der großen Liebe reden. Das sanfte Annähern und die Vertrauensbasis die Winston und Theo schaffen- das hat mir richtig gut gefallen. 

Ein richtig heftiges Stilmittel fand ich die SMS-Nachrichten, die jedes Kapitel begleiten, zusammen mit der Kapitelüberschrift die eine Art Countdown runterzählt. Anfangs war ich total ratlos was es damit auf sich hat, weil es ein bisschen kryptisch ist und nicht so recht zur Haupthandlung passt. Aber meine Güte, was für eine Wendung! Nichts für schwache Nerven. Das Ende hat mich völlig fertig gemacht, absoluter Mindf*ck in dem sonst eher ruhigen, melancholischen Buch. 

Das Buch war toll geschrieben, an vielen Stellen emotional, hatte aber auch echt cute Schmunzel-Momente. Ich konnte mit Theo gut mitfühlen und bin Winston einfach auch total verfallen. Gerne mehr davon.