Rezension

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Enttäuschung pur

Das Labyrinth der Träumenden Bücher - Walter Moers

Das Labyrinth der Träumenden Bücher
von Walter Moers

Bewertet mit 1.5 Sternen

Durch die ganze negative Kritik, die das "Labyrinth der Träumenden Bücher" bereits bekommen hat, bin ich mit sehr niedrigen Erwartungen an das Buch herangegangen, um eventuelle Enttäuschungen auf ein Minimum zu halten bzw. mich umso mehr zu freuen, falls es doch garnicht mal so schlecht ist. Für mich entpuppte es sich allerdings als totaler Reinfall, der an "Die Stadt der Träumenden Bücher" nicht im Ansatz mithalten kann.

Hildegunst Entwicklung fand ich gut. Naja, ob ein verwöhnter und andauernd jammernder Dichter nun gut ist, lassen wir einfach mal dahin gestellt, aber wenn man sich an den "jungen" Mythenmetz zurückerinnert, hat man einen gewissen Wiedererkennungswert.
Positiv hervorgehoben haben sich für mich ansonsten nur wenige Stellen. Natürlich war es interessant zu erfahren, wie und was sich in den 200 Jahren alles in Buchhaim verändert hat. Es wurde auch sehr intelligent gelöst, damit man als Leser wieder auf dem neusten Stand ist.

Und hier beginnt die Langeweile...

Beim Biblionismus konnte man noch damit Leben, beim Puppetismus wurde es allerdings nur noch langweilig und nervig. Ja, gerade der Puppetismus mag zwar jetzt DIE Kunstform sein, gab dem Buch allerdings den Eindruck eines sehr sehr langweiligen (und experimentellen) Sachbuchs. Oft habe ich mich gefragt, ob ich das ganze Wissen über Puppentheater für die weitere Geschichte überhaupt notwendig ist. Einmal damit angefangen geht es ja um nichts anderes mehr.
Die Zusammenfassung der "Stadt der Träumenden Bücher" war in meinen Augen auch irgendwie überflüssig. Für Leute, die den Vorgänger nicht gelesen haben, mag es zwar in Ordnung sein, aber das kann man auch sehr viel spannender im richtigen Buch nachlesen.

Was mir auch aufgefallen ist (und hier soweit ich gesehen habe noch nicht genannt wurde) waren die ganzen "zufälligen" Gesprächswendungen, wenn Hildegunst sich mit den Bewohnern unterhielt. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass alle Gedankenlesen können und ihm genau in dem Moment die Informationen gaben, die er wissen wollte, wenn er nur daran dachte. Es wirkte für mich oftmals gekünstelt, anstatt ein richtiges Gespräch zu sein, wo man manche Fragen einfach garnicht oder vielleicht an einer anderen Stelle beantwortet bekam.

Ich hoffe, dass der nächste Teil wieder deutlich besser wird und ich nicht andauernd hin und hergerissen bin zwischen Ärger und zuviel Langeweile.