Rezension

Erinnert etwas an Mulan

Iskari - Der Sturm naht - Kristen Ciccarelli

Iskari - Der Sturm naht
von Kristen Ciccarelli

Bewertet mit 3 Sternen

Als kleines Kind lockte Asha einst Kozu herbei, den mächtigsten aller Drachen. Er gab vor, ihr Freund zu sein, doch dann flog er auf und vernichtete mit seinen mörderischen Flammen Ashas Heimatstadt. Um die unverzeihliche Schuld, die sie damit auf sich geladen hat, zu sühnen, ist sie eine Iskari geworden, eine Drachentöterin – die beste und mutigste. Doch ihre größte Prüfung steht noch bevor. Denn ihr Vater, der König, stellt ihr ein schreckliches Ultimatum. Entweder befreit sie das Land endgültig von Kozu – oder sie muss den ihr verhassten Jarek heiraten. Aber Kozu ist unbesiegbar, der Kampf mit ihm selbst für eine Iskari viel zu schwer. Doch Asha ist nicht allein, denn plötzlich stellt sich jemand an ihre Seite. Jemand, der sie noch nicht einmal ansehen dürfte: Torwin, der geheimnisvolle Sklave Jareks …

Meine Meinung: 
In dieser Geschichte geht es um Asha, sie ist die Tochter des Königs und eine Drachentöterin. Als Kind hat sie Unheil über die Stadt gebracht, wird daher gefürchtet und tötet immer wieder Drachen, um ihre Verderbtheit auszumerzen. Asha als Kriegerin hat mich stellenweise an Mulan erinnert und wie ich nachher in der Danksagung lesen konnte, hat sich die Autorin u.a. auch von Mulan inspirieren lassen. Ich habe den Einschlag schon stark gemerkt, muss aber sagen, dass ich das Worldbuilding rund um Asha, die Drachen und vorallem die Sagen, welche die Autorin sich bezüglich der Iskari und des Namsara überlegt hat, wirklich gelungen finde. Das Drumherum ist wirklich fantasievoll und sehr gut durchdacht. 

Dennoch bin ich nicht so fasziniert wie andere von diesem Reihenauftakt. Das lag insbesondere daran, dass ich die Geschichte teilweise als sehr langatmig und vorhersehbar empfunden habe. Gerade Ashas Naivität, ihre Uneinsichtigkeit und unnötigen Zweifel waren für mich beim Lesen sehr anstrengend. Gut finde ich, dass das Ende recht abgeschlossen ist und es nur Andeutungen für die Fortsetzung gibt. Trotzdem war mir das Ende von Anfang an sehr klar und für mich leider nicht überraschend. Generell hätte ich mir, was den Überraschungseffekt angeht, stellenweise etwas mehr erhofft. 
Allein diese plötzliche Bindung zwischen Prinzessin und Sklavin, die ja auch im Klappentext schon angesprochen wird, finde ich inzwischen doch etwas ausgelutscht. 2 Personen, die sich einfach nicht mögen dürfen, sich eigentlich auch nicht mögen wollen, aber deren Wege sich trotzdem kreuzen und sich nicht mehr trennen lassen... Natürlich ist es schwer sich da mal was Neues einfallen zu lassen, aber dadurch wird es natürlich etwas vorhersehbar. Zumal ich die Geschichte zwischen den Beiden zwischenzeitlich als sehr kitschig wahrgenommen habe. Ich glaube, dass gerade im historischen Part der Geschichte noch mehr Potential vorhanden ist. Die Geschichten um die Skral, die Herkunft der Drachen und vieles mehr gibt es da zu entdecken. Ich glaube, dass man da den Fokus einfach etwas anders legen sollte. 

Etwas milder gestimmt wurde ich gerade als ich den Klappentext von Band 2 gelesen habe, da es in diesem vorrangig um Roa gehen soll. Das finde ich sehr spannend, da die Menschen aus dem Buschland und vorallem Dax Vergangenheit noch sehr schwammig geblieben sind. Ich kann mir vorstellen, dass in der Geschichte daher noch viel Potential schlummert. 

Fazit: 
Der Hype ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Das Worldbuilding und die Sagen rund um die Iskari und den Namsara sind zwar wirklich gelungen, die Liebesgeschichte steht aber in kitschiger Art und Weise im Vordergrund, obwohl in den Tiefen der Geschichte für mich noch mehr Potential schlummert. Ich vergebe daher für den ersten Band dieser Fantasy-Trilogie 3 Sterne!