Rezension

erinnert mich an „Kinder vom Bahnhof Zoo“

Magdalena 24h - Magdalena Nirva

Magdalena 24h
von Magdalena Nirva

Bewertet mit 5 Sternen

Auch wenn in diesem Buch Sex und Beschreibung von ausgefallenen Praktiken die Nummer 1 einnimmt, so ist mir beim Lesen dies nie über geworden oder langweilig gewesen. Ich muss sagen, dass mir erst während des Lesens so richtig deutlich geworden ist, was es eigentlich bedeutet seinen Körper zu verkaufen.
Wunderbar fand ich die Beschreibung als der 98 jährige Feier nochmal sein Glück bei Magdalena (ich bleibe mal bei dem Namen, auch wenn im Buch immer viele Nicknamen genannt werden) versucht. Die Krönung als er dann auch noch seine beiden Vollprothesen auf den Nachttisch legt. Da dieses Schicksal immer wieder mit Rückblenden in die Kindheit angereichert wird, empfand ich das Lesen sehr angenehm und abwechslungsreich. Es hat mir einfach Spaß gemacht weiterzulesen. Was unter anderem auch daran lag, dass bestimmte Szenen so anschaulich und bildhaft  beschrieben wurden. Ich denke z.B. an die Beschreibung des vollen, abgeschalteten Kühlschranks wo alles vergammelt und voller „Tierchen“ war. Das als „farbenfrohen lebendigen Anblick“ zu schildern – alle Achtung, da kommt Kopfkino. Natürlich war ich auch manchmal sauer, weil sie sich von Eagle hat ausnutzen lassen. Aber vielleicht lag das auch an den fehlenden Sprachkenntnissen und daran, dass sie weiter keine Kontakte in Deutschland hatte. Aber als etwas Nymphoman habe ich die Stellenweise schon empfunden. Mehrmals konnte ich ihre Entscheidungen, sich auf in meinen Augen wirklich verlockende Angebote nicht einzulassen, nicht verstehen. Vielleicht hat mich deshalb  dieses Buch auch immer noch, wenn ich es mal beiseitegelegt habe,  noch weiter beschäftigt. Mich hat diese Schicksalsbeschreibung sehr an das Buch „Kinder von Bahnhof Zoo“ erinnert.
Ich fühlte mich jedenfalls wunderbar unterhalten und vergebe 5 Lese-Sterne.