Rezension

Erst zu langsam, dann zu schnell

Meeresflüstern - Patricia Schröder

Meeresflüstern
von Patricia Schröder

Inhalt: Elodie zieht nach dem Tod ihres Vaters zu ihrer Großtante auf eine kleine britische Insel, im sich abzulenken. Schon am Tag ihrer Ankunft träumt sie von einem hübschen jungen Mann, der sie von nun an in Gedanken verfolgt. In Wirklichkeit lernt sie Ruby und ihre Clique kennen, mit der sie sich anfreundet. Auch Cyril ist dabei. Elodie mag ihn, doch er hat viele Geheimnisse. Als eine Freundin von Ruby ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf die vier Jungs, die Ruby’s Freundinnen seit einiger Zeit treffen. Ist dieser Verdacht richtig? Und was hat es mit dem Jungen aus Elodie’s Träumen auf sich?

Meinung:
Die Hauptperson zieht aus irgendeinem Grund in eine neue Stadt und lernt dort einen Typen kennen, in den sie sich sofort verliebt. Das kennen wir ja schon.
In den meisten Fällen handelt es sich dabei jedoch um Vampire oder ähnliches, was hier nicht der Fall war.

Insgesamt hat es recht lange gedauert, bis Elodie ihn kennen gelernt hat. Es geht zunächst darum, warum sie überhaupt zu ihrer Tante gezogen ist. Anschließend lernt sie Ruby kennen, mit der sie sich sofort gut versteht und die ihr gleich ihre Clique vorstellt. Dazu gehören Ashton, Rubys Freund, der unter dem Tourette-Syndrom leidet, Cyril, einige Jungs, die aber nur eine nebensächliche Rolle spielen, und vier Mädels, die vor kurzem einige Typen von der Nachbarinsel kennen gelernt haben. 

Noch bevor sich Elodie auf der Insel zurechtfinden konnte, wird Lauren, eines der oben erwähnten Mädchen, ermordet aufgefunden. Und sie wurde nicht einfach nur ermordet, sie ertrank. Auf einer Wiese. Da das ganz und gar nicht normal ist, vermuten die Jugendlichen, dass die mysteriösen Freunde der Mädchen etwas damit zu tun haben.

Währenddessen träumt Elodie jede Nacht von einem gutaussehenden Typen, den sie aber noch nie zuvor gesehen hat. Trotzdem verliebt sie sich sofort in ihn. Ohne je ein Wort mit ihm gewechselt oder ihn „live“ gesehen zu haben. Das ist der erste Kritikpunkt, den ich an dieses Buch habe – allerdings auch ziemlich der einzige.
Was mich sonst noch gestört hat war, dass das Buch am Anfang schon fast langweilig war, während es zur Mitte hin immer spannender wurde und sich am Ende die Ereignisse überschlugen. Was passierte, ging mir etwas zu schnell und ich hätte mir zwischendurch die eine oder andere Erklärung gewünscht.

Ansonsten habe ich aber nichts zu meckern. Ich fand es nur etwas seltsam, dass Elodie schon seit Wochen bei ihrer Tante ist, tausende von Kilometern von ihrem Zuhause entfernt, es aber nicht für nötig hält, sich mal mit ihrer Mutter in Verbindung zu setzen. Sie ist zwar auf die Insel gekommen, um Abstand von ihrem bisherigen Leben zu bekommen, aber ich meine… es ist ihre Mutter! Da ist ein Anruf zwischendurch doch nicht zu viel verlangt.

Charaktere: 
Elodie ist eigentlich ein ziemlich durchschnittliches Mädchen. Anfangs ist sie traurig und recht still, aber durch die Ereignisse auf der Insel wird sie schnell von ihrem Verlust abgelenkt. Mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen.

Ruby ist ziemlich aufgedreht, sorgt sich aber sehr um ihre Freunde und auch andere Leute. Sie kümmert sich super um ihren Freund, behandelt ihn dabei aber immer noch wie einen normalen Menschen.

Cyril mochte ich aus irgendeinem Grund sehr gern. Normalerweise ist er verschlossen und hat mit den anderen Jugendlichen nicht allzu viel zu tun, aber seit Elodie da ist, ist er anders. Er macht sich immer noch nicht viel aus den anderen, aber er ist nett zu Elodie und fragt sie bei ihrem ersten Treffen schon nach wenigen Minuten nach einem Date. Ruby warnt sie vor ihm, weil er sehr geheimnisvoll ist und niemand viel über ihn weiß. Natürlich lässt sich Elodie diese Verabredung aber nicht ausreden.

So, bevor ich jetzt noch das ganze Buch verrate, hier das Fazit.
Ich hatte schon verschiedene Rezensionen zu diesem Buch gelesen. Die einen waren total begeistert, die anderen enttäuscht, weil sie sich aufgrund des Covers mehr erhofft hatten. Ich muss zugeben, dass mir das Cover gar nicht gefällt. :D

Fazit:
Bis auf den Kritikpunkt, dass mir die Geschichte anfangs zu langsam und später zu schnell ging, habe ich an diesem Buch kaum etwas auszusetzen. Es ist zwischen den anderen Fantasy-Büchern etwas komplett anderes und hat mir überraschend gut gefallen.
4/5 Punkten