Rezension

Facettenreicher Dark Fantasy Roman

Die Götter müssen sterben -

Die Götter müssen sterben
von Nora Bendzko

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

„Die Götter müssen sterben“ ist ein Dark-Fantasy-Roman, der den Leser*in die Welt der Amazonen entführt. Das Volk der Amazonen hat es satt, durch Troja unterdrückt zu werden. Die Prophezeiung der Artemis besagt, dass die Zeit für Rache und Ruhm gekommen ist. Jedoch wird Areto mit den Gaben und Kräften der Artemis ausgestattet. Doch wie kann sie zu dieser Ehre gekommen sein, wenn sie eigentlich nur ein gewöhnliches Mädchen ist? Parallel dazu droht das Volk der Amazonen aufgrund einer Unstimmigkeit sich in zwei Hälften zu spalten. Und aufgespaltet können die Amazonen der wahren Feind nicht besiegen. Wird es nochmal gut gehen?

Meinung:

In das Buch bin ich mit leichten Schwierigkeiten eingestiegen, da man so gesehen als Leser*in ins kalte Wasser geschmissen wird. Alles wirkt auf den ersten Blick fremd, da man die Welt der Amazonen erst langsam kennenlernt und einzelne Erzählstränge und Beziehungen unter den Figuren spät erahnt. Zudem tauchen in diesem Roman viele Götter auf, was ich toll fand, da ich ein großer Fan von Mythologien bin. Hier fände ich es vom Vorteil, dass man am Anfang des Buches oder Ende ein Glossar und/oder Wörterbuch einfügt, welches für mehr Klarheit sorgen soll. Als ich dann aber im Worldbuilding drin war, fand ich es unfassbar gut. Beim Worldbuilding greift die Autorin auf einen sehr bildhaften sowie flüssigen Schreibstil zurück, welcher sich unfassbar gut liest.

Im Buch verfolgen wir nicht nur die Geschichte aus der Sicht von Areto, da zahlreiche weitere Erzählperspektiven anderer Figuren, ihren Platz im Buch finden. Das Maß an Erzählperspektiven war mir jedoch zu hoch und sorgte folglich - vor allem am Anfang - für eine Unübersichtlichkeit bei meinem Lesefluss. In diesem Fall fände ich es passender, wenn man wirklich den Schwerpunkt auf eine Figur setzen würde. Auch wenn man die Charakterentwicklung besonders bei Areto in diesem Buch sehr stark erkennen kann, würde es bei einem Fokus auf weniger Figuren, noch besser wahrzunehmen sein. Ab der Mitte des Buches konnte ich die Figuren dann besser unterscheiden, da man diese durch ihre einzigartigen Fähigkeiten unterscheiden kann.

Zu der Spannung kann man sagen, dass die Erzeugung dieser in diesem Roman der Autorin sehr gelungen ist. Durch die verschiedenen actionreichen Momente, das Auftauchen neuer Figuren sowie Götter und insgesamt einer guten Welt, herrscht meiner Ansicht nach, fast durchgängig eine hohe Spannung. Folglich verfolgte ich den gesamten Plot mit viel Neugier, wodurch es mir auch sehr oft schwergefallen ist, das Buch zur Seite zu legen.

Fazit: Mit „Die Götter müssen sterben“ entwirft die Autorin einen sehr facettenreichen Dark-Fantasy-Roman, der seine Stärken in der Erzeugung der Spannung, dem Schreibstil und dem Worldbuilding aufweist. Auch wenn es mir am Anfang schwergefallen ist, eine Übersicht über einzelne Aspekte zu erlangen, konnte ich ab der Mitte des Buches Figuren etc. besser unterscheiden. Passender fände ich zudem, wenn der Fokus bei der Erzählperspektive bei einer Figur gelegt werden würde.