Rezension

Flüchtlingsschicksale

Der Wind kennt meinen Namen -

Der Wind kennt meinen Namen
von Isabel Allende

Bewertet mit 4 Sternen

Auch mit 81 Jahren ist Isabell Allende eine Autorin, die etwas zu sagen hat und die regelmäßig neue Bücher herausbringt. Über die Jahrzehnte hat sich ihr Erzählstil etwas verändert. Im Mittelpunkt steht keine einzelne Person, sondern ein Thema wird betrachtet. Und wieder gehen die Geschichten über einen sehr großen Zeitraum, nämlich über die Dauer von Menschenleben. Was macht es aus Kindern, wenn sie jung aus ihrem Herkunftsland fliehen müssen? Wie wird dadurch ihr Erwachsenenleben beeinflusst?

Geschichten aus 1938, 1981 und 2019 sind die Ausgangsjahre. Drei Schicksale werden erzählt. Drei Menschen bei ihrer Flucht und Jahrzehnte später mit einem Blick auf deren weiteres Schicksal.

Es liegt in der Natur des Erzählstils, dass es nicht darum geht, tief in die Charaktere der jungen Menschen einzutauchen. Das große Ganze, der Blick auf ihre Entwicklungen ist dennoch eindringlich und schön zu lesen. Ich bin kein Fan von so großen Zeitsprüngen, habe das aber akzeptiert, da mir die Intentionen von Allende schnell klar geworden sind.

Man wünscht niemandem, dass er fliehen muss und ich kann nur bewundern, wie diese Schicksale doch gemeistert werden.