Rezension

Für Norwegenfans zu empfehlen

Insel der blauen Gletscher - Christine Kabus

Insel der blauen Gletscher
von Christine Kabus

Bewertet mit 2.5 Sternen

~~In dem Buch gibt es 2 Erzählstränge, die in unterschiedlichen Zeitepochen spielen.
Zum  einen ist da in der Gegenwart die Protagonistin Hanna, die mal eben für eine andere Frau von ihrem Ehemann verlassen wird. Statt mit dem Schicksal zu hadern, nimmt sie ihre Arbeit als Reisejournalistin wieder auf und fliegt mal eben nach Spitzbergen für eine Reisereportage. Dort lernt sie dann Kare kennen und schnell gibt es nicht nur eine berufliche Beziehung zwischen den beiden.

Der 2. Erzählstrang spielt in der Vergangenheit, genauer Anfang des 20 Jahrhunderts und hier ist die Protagonistin die junge, aus gutem Hause kommende, Emilie. Diese bricht aus ihrem für sie langweiligem, spießigem Leben aus und nimmt, anstelle ihres Bruders Max, der Biologiestudent ist, an einer Forscherexpedition in die Arktis teil. Allerdings reist sie nicht als Emilie mit……

Die Kapitel wechseln immer von den Erzählsträngen, was einerseits angenehm zu lesen ist, andererseits, als ich die Geschichte einer Protagonistin favorisierte, mich dazu verleiten lies, bei der anderen Geschichte oberflächlicher zu lesen. Bis weit über die Hälfte des Buches las ich beide Epochen jedoch gleich gern, ehe ich mehr zu Emilies Geschichte tendierte. In ihrer Geschichte gab es für mich einfach mehr Spannung. Manche Passagen scheinen zwar etwas weit hergeholt, was ihr Tun und Handeln betrifft, insgesamt ist ihre Geschichte dennoch lebendiger und spannender und ich wollte wissen, wie es weiter geht mit ihrem Abenteuer.
Bei Hanna lief es für mich auf eine gewöhnliche Liebesgeschichte hinaus.

Gegen Ende des Buches gab es dann auch die Verbindung zwischen den  beiden Frauen, diese hätte ich mir aber direkter und klarer gewünscht. Bei Emilie gab es am Schluss noch mal eine explosive Spannungssteigerung, wohl dosierter über das gesamte Buch hinweg hätte mir besser gefallen. Witzig waren die letzten Seiten bei Emilie aber allemal, ich habe mich schon recht amüsiert.

Da es ein Norwegenroman ist, bekam man natürlich auch sehr viele detaillierte Beschreibungen über die dort herrschende  Landschaft. Manchmal etwas zu viel für meinen Geschmack, weil die Handlung so unterbrochen wurde. Dies ist aber nur meine subjektive Einschätzung, ich wusste ja, dass es ebenso ein Roman über Norwegen und deren Landschaft ist.
Deshalb ist das Buch für alle Norwegenfans zu empfehlen, wer über das gesamte Buch steigernde Spannung erwartet, wird hier wahrscheinlich etwas enttäuscht sein.