Rezension

Romantischer Norwegen-Roman

Insel der blauen Gletscher - Christine Kabus

Insel der blauen Gletscher
von Christine Kabus

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Ein Norwegen-Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt. Hanna lebt im Jahr 2013 und hat eine gescheiterte Ehe hinter sich. Sie begibt sich auf eine Reisereportage nach Norwegen, wo sie den charmanten Polarforscher Kare kennen lernt und mit ihm eine spannende Entdeckung macht. Im Jahr 1907 sind die Lebensumstände für Emilie nicht so einfach. Ein freiheitsliebender und temperamentvoller Charakter, die sich aber dem traditionellem Frauenbild unterwerfen muss. Mit Unterstützung ihres Bruders schafft sie es an einer Polarexpedition teilzunehmen. Auf dieser Expedition muss sie viele Abenteuer bestehen, da auch einige andere Teilnehmer nur Rollen spielen. Und dann lernt sie auch noch den schweigsamen, aber sehr interessanten Norweger Arne kennen.

Meine Meinung: Die „Insel der blauen Gletscher“ ist ein Norwegen-Roman, der besondere Stärken in der Beschreibung der Umgebung und der Natur aufweist. Ich habe sofort Lust bekommen nach Norwegen zu fahren und selber die ein oder andere Station kennen zu lernen.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und auch dass man einige Informationen in Form von Blogeinträgen oder Briefen erhält – ein gutes Stilmittel. Besonders die Handlungsebne um Emilie ist atmosphärisch dicht und gut gelungen.

Für den Spannungsaufbau lässt sich das Buch Zeit, aber zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse. Am interessantesten fand ich die Beschreibung der Emilie, eine wirklich ungewöhnliche junge Frau, die es versteht sich durchzusetzen. Aber auch einige andere Nebencharaktere waren ungewöhnlich und ich könnte mir diese in einem eigenen Roman vorstellen, zu nenne wären Emilies Tante Fanny, ihr Bruder Max oder der Expeditionsteilnehmer William.

Hier setzt leider auch mein Hauptkritikpunkt des Buches an: ich fand, dass der heutige Zeitstrang „zu schwach“ war. Die Charakter und auch die Handlung konnten mich nicht richtig fesseln. Dieser Teil der Geschichte ist wie eine Liebesgeschichte angelegt, die zwar in Norwegen spielt, aber auch in jedem anderen Land so stattfinden könnte.

Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf den Klappentext, der ausdrücklich auf das „Ruhrgebiet“ als Handlungsort verweist – die Geschichte spielt aber eben nicht im Ruhrgebiet, sondern im Bergischen Land. Sehr schade.

Trotz dieser Kritikpunkte bekommt das Buch eine Leseempfehlung für alle, die Lust auf einen Norwegerroman haben, gerne romantische Liebesgeschichten lesen, aber auch gegen ein wenig Spannung nichts einzuwenden haben. Das Buch ist für einen verregneten Nachmittag auf der Couch bestens geeignet.