Rezension

Gefiel mir noch besser als der 1. Band der Reihe

Der Schneegänger - Elisabeth Herrmann

Der Schneegänger
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Im Berliner Grunewald wird das verscharrte Skelett eines Jungen gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um den vor vier Jahren entführten Darijo Tudor handelt. Die Ermittlungen von KHK Lutz Gehring verliefen damals im Sand. Durch Zufall landet der Fall auch jetzt wieder bei ihm. Erneut werden alle Beteiligten von damals einer Befragung unterzogen, doch keiner sagt die Wahrheit, alle Mauern. Erst durch den Undercover-Einsatz von Sanela Beara kommt langsam Licht ins Dunkel und die junge Polizistin mal wieder in größte Gefahr.

Meine Meinung:
Sanela Beara kennt der Leser bereits aus „Das Dorf der Mörder“. Ihre herausragende Eigenschaft ist, dass sie Regeln gerne etwas großzügig auslegt, um ans Ziel zu kommen. Damit macht sie sich bei KHK Gehring nicht unbedingt beliebt. Und doch ist ihr Verhältnis zwischen den Zeilen ein besonderes. Sie machen sich gegenseitig verrückt, aber es besteht auch eine gewisse Bewunderung.

Elisabeth Herrmann legt einen sehr gut konstruierten Kriminalroman vor. Die Handlung ist absolut nachvollziehbar. Zwar bedienen die Charaktere teilweise Klischees, doch wirklich schlimm ist das nicht. Andere fallen dafür ganz aus der Rolle.

Ich fand das Buch von vorne bis hinten spannend und einfach gut geschrieben. Durch die vielen Perspektivwechsel bekommt man Einblick in verschiedene Personen und erhält so ein gutes Gesamtbild. Es wird großer Wert auf Gefühle und zwischenmenschlichen Beziehungen gelegt, weniger auf Details der polizeilichen Ermittlungsarbeit. Gerade das fand ich hier sehr interessant und gut ausgearbeitet.

Man kann wunderbar spekulieren, wer nun hinter dem Tod des Jungen steckt, doch wirklich erfahren wird man es erst ganz am Schluss.