Gefühlvolles Kleinstadt- und Familiendrama
Bewertet mit 4 Sternen
Als Camden nach vielen Jahren bei der Armee auf die Bitte seines Vaters in sein Heimatdorf zurückkehrt, wird er immer noch wie das Schwarze Schaf von früher behandelt. In der Zwischenzeit hat sich jedoch einiges verändert – bis auf seine Liebe zu seiner Jugendfreundin Willow. Wie wird er mit seinen Gefühlen umgehen und wird er seinem demenzkranken Vater helfen können, obwohl dieser ihn zu hassen scheint?
Das Buch und der Farbschnitt sind schön gestaltet, jedoch hätte das Cover etwas mehr Bezug zur Geschichte haben können. Wahrscheinlich sollte hier hauptsächlich die idyllische Kulisse des Handlungsortes dargestellt werden.
Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos und durch Yarros‘ bildhaften Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten. Gut hat mir auch gefallen, dass das Buch sowohl aus Camdens als auch Willows Perspektive geschrieben ist und man sich daher gut in die beiden Charaktere hineinversetzen kann. So merkt man z.B. direkt zu Beginn, dass auf beiden Seiten Gefühle füreinander vorhanden sind, die Situation sich aber schwierig gestaltet, weil Willow die ehemalige Freundin von Camdens toten Bruder und damit quasi tabu ist. Es entfaltet sich mit der Zeit eine emotionale Geschichte mit viel Familien- und Kleinstadtdrama, die leider zwischendurch auch einige Längen aufweist. Zudem hätte ich nach dem Lesen der Inhaltsangabe eher mit einem größeren Anteil der Liebesgeschichte gerechnet, so lag der Fokus doch eher auf dem Drama. Die Themen Schuld, Selbstbestimmung und Tod werden dadurch jedoch gut aufgegriffen und passend in die Geschichte eingearbeitet.
Insgesamt hat mir die Geschichte daher gut gefallen und sie hat gezeigt, dass Yarros nicht nur Fantasy schreiben, sondern auch mit anderen Genres glänzen kann.