Rezension

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Geglückte Fortsetzung der Krimi-Reihe um Schöffin Ruth Holländer

Sündenbock - Judith Arendt

Sündenbock
von Judith Arendt

Bewertet mit 5 Sternen

Dies ist der 2. Fall um Ruth Holländer, die als Schöffin zu Gericht bestellt wurde. Mittlerweile hat sie schon einigen Gerichstprozessen beigewohnt und nun ist es wieder ein Mordfall. Der Rentner Jürgen Dombroschke soll seine schwer pflegebedürftige und an Parkinson erkrankte Frau langsam mit Rattengift umgebracht haben. Da die Vergiftung mit Rattengift ähnliche Symptome wie die Parkinson-Krankheit verursachte und die Krankheit bei Frau Dobrosche schon seit einiger Zeit schlimmer geworden war, hatte auch der Hausarzt keinen Verdacht geschöpft. Als sie dann starb, hatte ihr Mann sie einige Wochen in der Wohnung liegen lassen und ihren Tod nicht gemeldet. Er war einfach überfordert. Erst als ihn sein Freund besuchte und dieser die Tote aufgrund des schrecklichen Gestanks in der Wohnung bemerkte, wurde die Polizei benachrichtigt und die Dinge nahmen ihren Lauf. Alarmiert durch das seltsame Verhalten des Ehemannes, kam die Polizei dem Verbrechen auf die Spur. Jürgen Dombroschke sprach nicht viel, aber er behauptete, seine Ehefrau bestimmt nicht willentlich mit dem Rattengift umgebracht zu haben, wenn - dann nur aus Versehen.
Vor Gericht kann sich Ruth ihn auch nicht als kaltblütigen Mörder vorstellen. Der kleine, schmächtige und schüchtern wirkende Mann, der sehr gepflegt in seiner wenn auch altmodischen Kleidung daherkommt, wirkt sehr unscheinbar. Aus der Vernehmung vor Gericht erfährt man, daß er seine Frau sehr geliebt hat und das Tanzen ihrer beider Leidenschaft war. Seine Frau war die tonangebende Person in der Ehe, die leider kinderlos geblieben ist. Beide hatten durch ihre Tanzturniere ein schönes Leben bis es zu der schrecklichen Erkrakung der Frau kam. Danach war sie verbittert und ließ dies ihren Mann deutlich spüren. Somit stellt sich den Schöffen und den Richtern die Frage, ob dies der Auslöser für die Tat war, denn einen anderen Verdächtigen als den Ehemann gibt es nicht. Nur der enge Freund des Verstorbenen irritiert Ruth ein wenig und sie begibt sich auf eigene Spurensuche. Diese wird allerdings sehr gefährlich für Ruth.
Neben diesem neuen Gerichtsfall beschäftigt sie aber auch wieder ihr Privatleben. Ihre Beziehung zu dem Staastsanwalt, den sie bei ihrem 1. Prozess kennengelernt hat, gestaltet sich alles andere als leicht und auch die fast erwachsenen Kinder sorgen für Trubel. Neben all diesen Sorgen muß Ruth auch schließlich noch ihr Bistro am Laufen halten.
Schon der 1. Roman um Ruth Holländer hatte mir ausnehmend gut gefallen und ich habe mich sehr gefreut, daß daraus eine Reihe geworden ist. Der 2. Band knüpft wunderbar an den 1. Band an. Die Protagonistin Ruth ist eine sympathische Frau mit normalen Alltagssorgen und einem gesunden Rechtsempfinden, mit der man sich als Leser gut identifizieren kann. Die Handlung wechselt wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit, was angenehme Spannung erzeugt. Die Geschichte berührt auch dies Mal sehr und zeigt wieder, wieviel menschliche Tragödien es doch geben kann.

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 26. April 2015 um 19:58

Mir hat dieser 2. Fall für Ruth Holländer auch sehr gut gefallen. Aber leider ist, lt. Judith Arend, jetzt Schluss mit Ruth. Ich finde das richtig schade.

Grata kommentierte am 12. Mai 2015 um 19:50

Das wußte ich nicht. Das ist aber schade. Kann ich nicht verstehen, die Reihe hätte doch noch so viel Potential. Ich hatte mich schon auf weitere Bücher gefreut.