Geheimnisse - oder Trau, schau, wem
Bewertet mit 4 Sternen
Stephanie und Emily sind genauso befreundet wie ihre beiden Söhne. So ist es selbstverständlich, dass Stephanie beide Kinder von der Schule abholt. Doch dann kommt Emily nicht wie vereinbart abends zum Abholen, und Stephanie ist außer sich vor Sorge. Nickys Vater kommt erst einige Tage später von einer beruflichen Reise nach Hause, und erst dann scheint auch er sich Sorgen zu machen. Die Suche nach Emily beginnt. Doch je länger diese Suche dauert, umso mehr spielen Geheimnisse eine große Rolle.
Das Buch beginnt mit Stephanies Blogeintrag über ihre verschwundene Freundin, den sie bisher so nebenbei betrieben hat. Dieser Blog wird ihre Sorge um Emily nach außen tragen. Weitere Erzählstränge ergänzen die Sichtweisen von Stephanie, später auch von Emily und Sean. Dabei entwickelt sich die Geschichte in eine völlig unerwartete Richtung, es ergeben sich immer neue, überraschende Wendungen. Plötzlich tauchen Geheimnisse auf, die auf alles eine neue Sichtweise werfen. Bis der Leser sich fragt, wem man in dieser Geschichte noch trauen kann. Das finde ich äußerst gut entworfen.
Etwas weniger gelungen ist die Ausgestaltung der Figuren, die mehr und mehr ihre sympathischen Anteile verlieren und ins Klischeehafte abdriften. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt. Deshalb vergebe ich gerne vier von insgesamt fünf Sternen.