Rezension

Gelungene Dystopie in Deutschland

Das Haus Komarow - Axel Saalbach

Das Haus Komarow
von Axel Saalbach

Auf dieses Buch war ich wirklich neugierig da es sich hierbei um eine Dystopie handelt die zur Abwechslung einmal in Deutschland bzw. "russisch Europa" spielt. Ich muss gestehen das mir der Einstieg zu Beginn etwas schwer fiel, da ich mich zunächst einmal an die russischen Namen und Ortsbezeichnungen gewöhnen musste und es mir dadurch schwer fiel mich zu orientieren, da eben unsere bekannten deutschen Städte auch alle andere Namen bekommen haben. Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran und kam ganz gut damit zurecht. Dies ist vorallem dem Autor zu verdanken, welcher mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zu Verfügung stellte und auch ein Zettelchen mit den verschiedenen Personen mit ins Buch legte.

Den Schreibstil habe ich schon als anspruchsvoll empfunden. Ich benötigte schon etwas Konzentration um dem Geschehen folgen zu können, dies  nahm ich allerdings nicht als störend wahr.  Für mich sprach es eher dafür das die Geschichte recht komplex ist und der Autor eben alles wichtige mit hinein bringen wollte. Ein wenig störend war manchmal die sehr altertümliche Ausdrucksweise an manchen Stellen.  Die düstere Lage in Deutschland wird aber sehr gut beschrieben. So gibt es beispielsweise illegale Kinder, welche nach dem Gesetz hätten nicht geboren werden dürfen und bei Entdeckung umgebracht werden. Die Situation und auch die Umgebung in der sich Anatol und Deutschland befindet ist wirklich sehr gut beschrieben, was wieder eine sehr genaue Vorstellung ermöglicht. Umso besser konnte man Anatol verstehen das er sich dazu entschließt doch seine Unschuld zu beweisen.

Anatol oder auch Tolja genannt, mochte ich an sich als Hauptprotagonisten gerne. Er ist sehr mutig und schlau und besitzt einen ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn. Dennoch kam er nie wie ein Superheld rüber dem alles gelingt, weshalb ich ihn sympathisch fand. Aber allen voran war ich sehr von seinem Hund Diesel angetan. Er ist einfach ein super schlauer Hund und Anatol bedingungslos gehorsam und außerdem war er ihn das ein ums andere Mal eine große Hilfe.

Aber auch die Nebencharaktere haben mir gefallen, alle hatten einen eigenen Charakter und wirkten nicht blass oder oberflächlich auf mich. Allerdings waren einige der Personen eher als Mittel zum Zweck anzusehen.

Auch die Handlung und der Ablauf der Geschichte wirkten auf mich gut durchdacht. Ich empfand es auch als angenehm das eben nicht immer alles glatt oder nach Plan lief bei den Lösungen für die Probleme die sich Anatol während seines Weges ergaben. Dennoch muss ich gestehen das es auch ab und an manchmal auch längere zähe Passagen gab in denen in meinen Augen zu wenig passiert ist und es eben hätte etwas spannender sein können. Zum Ende hin allerdings wurde es dann wieder sehr spannend, so das ich gar nicht schnell genug lesen konnte. Das Ende war aufschlussreich, lässt aber dennoch einiges offen und würde in meinen Augen noch Potenzial für ein Buch bieten.