Rezension

Gelungene Fortsetzung

Ursula und die Farben der Hoffnung -

Ursula und die Farben der Hoffnung
von Ulrike Renk

Bewertet mit 4 Sternen

In Band 2 der Berliner Familiensaga der Autorin Ulrike Renk steht die junge Ursula im Mittelpunkt, die künstlerisch sehr begabt ist und ihre Gefühle als Farben sehen kann. Als 15-jährige trifft sie während der Sommerfrische mit ihrer Großmutter auf Vera, die Tochter von Paula Dehmel.

Durch die Freundschaft mit ihr macht sie schnell Bekanntschaft mit den unterschiedlichsten Künstlern, die im Hause Dehmel ein und aus gehen, und es wächst sehr schnell der Wunsch, an der Berliner Kunstgewerbeschule studieren zu wollen.

Der Einstieg ist mir wieder sehr leicht gefallen und durch den bildhaften Schreibstil hat sich auch sofort wieder mein Kopfkino in Betrieb gesetzt. Vor allem die bunten, lauten und teilweise schrillen Treffen und die Sommerauszeiten der vielen Künstlerinnen und Künstler habe mich bestens unterhalten. Der Roman geht über die Zeitspanne von 6 Jahren, in denen sich Ursula vom zurückhaltenden Backfisch zu einer jungen Frau mit eigenen Ideen entwickelt, die aber ihren Prinzipien treu bleibt, vor allem in Herzensdingen. Denn es ist auch Raum für eine zarte Liebesgeschichte mit Veras Bruder Heinrich. Aber nicht nur Ursula hat mich überzeugen können. Vera und Paula Dehmel leben für die damaligen Verhältnisse sehr modern und haben sich emanzipiert, in dem sie ihre eigenen Wege gehen und sich nicht von Männern abhängig machen.

Wie schon in Band 1 hat Ulrike Renk auch in diesem Roman reale Vorkommnisse mit fiktiver Handlung gekonnt verwoben und einen sehr unterhaltsamen Roman geschaffen.  Im Nachwort sind alle historisch belegten Fakten noch einmal nachzulesen.

Da ich sehr gespannt auf Ursulas weitere Lebensgeschichte bin freue ich mich schon jetzt auf Band 3.