Rezension

Geniale Genremischung aus Steampunk, Horror und SF

Unnatural History - Jonathan Green

Unnatural History
von Jonathan Green

Bewertet mit 5 Sternen

Man nehme ein bisschen was von Sherlock Holmes, füge etwas James Bond hinzu, und verrühre es mit einem großen Schuss Indiana Jones – so oder so ähnlich könnte man Ulysses Quicksilver beschreiben, den Helden dieses unheimlich schrägen Abenteuers, in einer genialen Genremischung aus Steampunk, Science Fiction, Horror und Humor, mit einigen tollen Anspielungen auf die Popkultur. 

Vor uns liegt der erste Teil der „Pax Britannia“ Reihe, die es in Großbritannien bereits zu stolzen acht Bänden gebracht hat. Endlich, muss man sagen, denn so eine verrückte Story gab es auf dem deutschen Fantasy-Markt schon lange nicht mehr: Wir schreiben das Jahr 1997, das britische Empire regiert fast die ganze Welt. An der Spitze Königin Victoria, die mit Hilfe einer Maschine nun ihr 160. Thronjubiläum feiert. Es gibt bewohnte Kolonien auf dem Mond und auf dem Mars, in der Wildnis und im Londoner Zoo leben Dinosaurier und dampfbetriebene Maschinenmenschen dienen als Arbeiter und Diener für Wohlhabende, während die Armen im Elend dahinsiechen und kompromisslose Anarchisten eine Revolution herbeisehnen… Trotz ein paar gängiger Steampunk-Elemente eine Zusammenstellung, die mit den tollkühnen Storywendungen ein unglaublich erfrischendes, kreatives Gesamtbild darstellt.

Ulysses Quicksilver ist Agent der britischen Krone, aber auch ein Frauenheld, Dandy, übermütiger Abenteurer und zynischer Galgenvogel. Zusammen mit seinem mechanischen Butler Nimrod soll er in diesem ersten Buch das Verschwinden eines Professors untersuchen. Dabei deckt er jedoch eine große Intrige auf und stürzt fast ganz London ins Chaos. Viel mehr sollte man dann an dieser Stelle auch gar nicht über den Plot verraten. 

Der Roman liest sich wie ein knalliger Action-Sommer-Blockbuster. Die Geschichte ist episch, spannend, urkomisch und zugegebenermaßen auch teilweise unlogisch, was hierbei jedoch eher positiv zu bewerten ist. Jonathan Green pfeift bewusst auf konventionelle Entwicklungen und bietet seinen Lesern abwechslungsreiche Abenteuerliteratur mit viel Tempo.

Mehr davon! Bitte!

Kommentare

kommentierte am 15. Mai 2014 um 18:50

Die Rezension hört sich spannend und überwältigend an. Im Buch kommt alles vor, was ich liebe: Action, Fantasy, Komik, Liebe.

Das Buch werde ich mir besorgen, nur einen entscheidenden Nachteil hat das Ganze, wenn es Teil 1 einer Reihe ist, fehlen mir natürlich noch die anderen, und dass, obwohl ich mir beim letzten Tad Williams geschworen habe, nie wieder auf Fortsetzungen zu warten.

Aber was stört mich mein Geschwätz von gestern!

DinDin kommentierte am 31. Oktober 2014 um 13:54

Haha ich bin aufjedenall auch neugierig. Lasset den SuB wachsen :D